Im Laufe des Oktober sind alle fünf klassischen Planeten von Merkur bis Saturn sichtbar, wenn auch zu unterschiedlichen Zeiten am Abend- und Morgenhimmel. Venus ist wenig auffälliger Abendstern, am Morgenhimmel wird Merkur von Jupiter abgelöst. Zu Monatsende begegnen sich Venus und Saturn.
Wie schon im September gilt: Durch die früher einsetzende Dunkelheit fallen die Änderungen am abendlichen Sternhimmels kaum auf. Dennoch dreht sich die Himmelsbühne unaufhaltsam. Zu Monatsbeginn um 20:30 MESZ lassen sich tief im Südwesten noch Saturn und Mars finden, deren Abstand in den letzten Wochen stark zugelegt hat. Saturn bleibt zurück und wird immer schwieriger am Abendhimmel zu finden sein. Mars dagegen bewegt sich ostwärts durch den Schützen und hält sich zäh am abendlichen Himmel. Anfang Oktober ist er mit 00 noch heller als die Sterne des Schützen. Dieses klassische Sommersternbild steht über dem Südsüdwesthorizont. Von ihm ausgehend verläuft die Milchstraße durch das Sommerdreieck mit Atair im Adler, Wega in der Leier und Deneb im Schwan nach Norden.
Frühling und Herbst gemeinsam am Himmel
Während die nördlichen Frühlingssternbilder Bärenhüter, Nördliche Krone und Herkules noch im Südwesten zu sehen sind, ist an der östlichen Himmelshälfte der Herbst eingekehrt. Dominierendes Sternbild ist der Pegasus, das Herbstviereck. Wenn Sie den Blick nach Osten richten, sehen sie das Viereck auf der Spitze stehen. Die anschließende Sternkette der Andromeda verläuft dann nach links, parallel zum Osthorizont. Von Süden nach Osten reihen sich die Tierkreis-Sternbilder Steinbock, Wassermann und Fische aneinander. Alle drei Figuren sind wenig markant und stehen zudem in einer eher sternarmen Gegend. In den Fischen steht Uranus, der am 15. Oktober 57 in Opposition zur Sonne gelangt (Infos dazu in der aktuellen Ausgabe Abenteuer Astronomie 5, S. 29). Auffälliger sind die Sternmuster der Kassiopeia und des Perseus, die jetzt im Nordosten zu finden sind.
Wachwechsel am Morgen- und Abendhimmel
Spannend ist der Anblick am Morgenhimmel, wo sich der innerste Planet Merkur noch während des ersten Monatsdrittels vor Sonnenaufgang zeigt. Am 11. Oktober ist er nahe Jupiter zu finden, der am Morgenhimmel auftaucht, während Merkur seine Morgensichtbarkeit beendet. Eine weitere Planetenbegegnung findet in der Abenddämmerung statt: Am 28. und 29. Oktober finden Sie die helle Venus unterhalb des viel blasseren Saturn abends gegen 18:30 MESZ tief über dem Südwesthorizont.
Doppelter Neumond
Zweimal steht im Oktober ein Neumond im Kalender: Am 1. und 30. des Monats. Vollmond ist am 16. Oktober. Viel Spaß beim Beobachten!
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