Sternhimmel im Juli: Mars, Saturn und Sommermilchstraße

Sternhimmel am 1.7.2016 23h
Der Himmelsanblick am 1.7.2016 um 23:00 Uhr MESZ. Grafik erstellt mit Stellarium

Ein Dreieck aus Mars, Saturn und Antares steht abends tief im Süden. In den langsam länger werdenden Nächten lassen sich die Sommersternbilder mit dem schimmernden Band der Milchstraße beobachten.

Zu Monatsbeginn müssen Sternfreunde immer noch lange warten, bis sich der sommerliche Sternhimmel zeigt. Am 1. Juli geht die Sonne um 21:32 Uhr (für 50° Nord und 10° Ost) unter und die nautische Dämmerung endet erst um 23:19 Uhr MESZ. Auch wenn die Sonne zu Monatsende nur rund eine halbe Stunde eher untergeht –  die nautische Dämmerung endet dann schon fast 50 Minuten früher.

Am Abend sind noch drei prominente Planeten zu sehen. Jupiter im Sternbild Löwe, der am 4. Juli von der Sonde Juno besucht wird  (vgl. Abenteuer Astronomie 3  S. 14 ) ist zu Monatsbeginn noch am Abendhimmel im Westen zu sehen. Seine Sichtbarkeit verkürzt sich aber deutlich, er kann nur durch die frühere Dunkelheit zu Monatsende noch knapp beobachtet werden. Mars und Saturn rücken im Monatsverlauf langsam nach Südwesten, sind aber – abgesehen von ihrer südlichen Stellung – gut zu beobachten. Am 30. Juli hat Mars immer noch einen scheinbaren Durchmesser von 13″, was ihn für Beobachter mit Teleskopen interessant macht.

Lässt man den Blick an den Sommerhimmel zu Monatsbeginn um 23 Uhr MESZ im Westen beginnen, so sieht man dort den Löwen quasi auf dem Sprung zum Untergang. Im Südwesten ist noch die Jungfrau zu sehen. Die Tage um den Neumond am 4.7. bieten die vorerst letzte Chance für einen Teleskopspaziergang im berühmten Virgo-Galaxienhaufen. Im Süden ist der vordere Teile des Skorpions zu sehen, im Südosten erscheint der Schütze. Von ihm ausgehend zieht sich das Band der Sommermilchstraße nach Norden durch das sog. Sommerdreieck, das aus Atair im Adler, Wega in der Leier und Deneb im Schwan gebildet wird. Der Schwan wird auch als Kreuz des Nordens bezeichnet und ist als Figur sofort erkennbar. Der lange Hals des Schwans weist nach Süden. Der Kopf des Schwans ist Albireo, der mit seinem orange-blauen Farbkontrast wohl schönste Doppelstern des Himmels. Seine Doppelnatur lässt sich schon bei geringen Vergrößerungen mit keinen Teleskopen erkennen. Mehr zu den Himmelshighlights im Schwan und der Sommermilchstraße steht in neuen Heft Abenteuer Astronomie 4 (ab dem 22. Juli im Handel).

Bleibt noch der Vollmond: Er erhellt in der in Nacht vom 19. auf den 2o. Juli den Sommerhimmel. Am 27.7. steht der Mond im letzten Viertel – es ist dies der größte abnehmende Halbmond des Jahrzehnts. Viel Spaß beim Beobachten!

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