Der größte trifft den kleinsten Planeten! Merkur und Jupiter stehen am 10. und 11. Oktober nahe beieinander am Morgenhimmel. Die Begegnung findet tief über dem Osthorizont statt. Doch die Beobachtungschancen für dieses lohnende Planetentreffen stehen nicht schlecht!
Es ist ein Kommen und Gehen am Morgenhimmel: Merkur beendet in diesen Tagen seine beste Morgensichtbarkeit des Jahres. Jupiter hingegen kommt nach einigen Wochen Abwesenheit wieder hinter der Sonne hervor. Dieser gegenläufige Weg führt beide scheinbar nah aneinander vorbei, auch wenn beide Planeten in Wahrheit dann über 770 Millionen Kilometer trennen.
»Fahrplan« für das Planetentreffen
Am 10. Oktober steht Merkur genau senkrecht oberhalb von Jupiter, Blickrichtung Osten. Der Abstand zwischen beiden beträgt dann 2°, das sind vier Monddurchmesser. Einen Tag später steht Jupiter nur 51 Bogenminuten südwestlich (also »rechts unterhalb«) von Merkur. Am 12. Oktober ist der Wechsel vollzogen. Jupiter steht nun 1,5° rechts oberhalb Merkurs, der dann aber wohl vorerst letztmals in der Morgendämmerung zu sehen sein wird. Die beste Beobachtungszeit für 50° Nord und 10° Ost ist jeweils ca. 7:00 MESZ.
Die Beobachtung ist möglich
Wie sind die Chancen zu bewerten, das Planetentreffen zu sehen? Das hängt entscheidend vom Wetter und einem freien Horizont ab. Rein von der Helligkeit ist das Erkennen der beiden Protagonisten kein Ding: Merkur ist während seiner Morgensichtbarkeit immer heller geworden und leuchtet nun mit -10. Jupiter ist mit -16 noch etwas heller. Problematischer ist der geringe Sonnenabstand von nur rund 12°. Die Planeten müssen hoch genug über dem Horizont stehen und die Dämmerung darf noch nicht zu weit fortgeschritten sein. Am 11. Oktober steht die Sonne um 7:00 MESZ noch 6,5° unter dem Horizont – bald beginnt die bürgerliche Dämmerung. Merkur hat dann eine Höhe von rund 5° über dem Horizont, Jupiter 4,3°. Dem Verfasser gelangen während dieser Morgensichtbarkeit schon freisichtige Merkurbeobachtungen in nur 3° Höhe. Trotzdem sollten Sie ein Fernglas zur Beobachtung nutzen!
Wer die Helligkeiten beider Planeten bei ihrer Begegnung vergleicht, kommt nicht auf die Idee, dass Jupiters Durchmesser den des Merkur um das rund dreißigfache übertrifft. Tatsächlich würde Merkur im Jupitersystem nicht einmal der größte Mond des Gasriesen sein. Am irdischen Himmel macht er neben dem Platzhirsch des Sonnensystems aber eine beachtliche Figur!
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