Die Sternfreunde der VHS-Sternwarte in Neumünster hatten eingeladen und über 50 norddeutsche Astrofotografen folgten dem Ruf. Hatte man angesichts des schlechten Wetters im letzten Halbjahr eher mit weniger Vorträgen gerechnet, so sah man sich überrascht, dass doch zehn Beiträge angemeldet waren. Nach dem Eröffnungsvortrag über die Geschichte der Neumünsteraner Sternwarte konnte man sehen, wie Sternfreunde sich eine Gartensternwarte bauten und von dort aus mit einem 300mm-Newton Mond und Jupiter aufnehmen, oder wie man Marsbilder besser mit Registax und der »Noise-Trap-Funktion« bearbeitet. Fernreisende berichteten von Erlebnissen rund um die totale Sonnenfinsternis des letzten Jahres, die von Shanghai aus (nicht) beobachtet wurde, und zeigten (Astro-)Aufnahmen, die auf USA-Reisen nach Kalifornien und in den Wüstengebieten des Landes entstanden.
Sternwarten mit klangvollen Namen wurden besucht und beeindruckende Zeitrafferaufnahmen in den kargen amerikanischen Wüstengebieten erstellt. Zwei andere Beiträge offenbarten, wie man auch im Norden unter widrigen Bedingungen ferne Galaxien, bekannte und auch weniger bekannte, fotografieren kann. »Lucky Imaging«, das Bearbeiten nur der besten Bilder eines Videos für die Bestimmung des gegenseitigen Abstandes von Doppelsternen, deren Positionswinkel und weiterer Parameter (u.a. von der Internationalen Amateursternwarte in Namibia aus) war dann noch ebenso ein Thema wie die Fotografie von Hα-Gebieten in der Milchstraße aus dem lichtverseuchten Hamburg heraus sowie die neuen Funktionen im Programm »avistack«. Es konnte ein reichhaltiges Repertoire von Aufnahmen und Aufnahme- sowie Auswertungsmethoden vorgestellt werden, die wieder zu eigenen Arbeiten anregten. Das nächste NAFT wird aller Voraussicht nach im Herbst in Lübeck stattfinden.
Manfred Holl
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