Am 5. September ist Neptunopposition, der äußerste Planet des Sonnensystems steht der Sonne dann am Himmel gegenüber Er hält sich im Sternbild Wassermann auf und steht mit diesem abends gegen 23:00 MESZ 25° hoch im Südsüdosten. Zum Aufsuchen des fernen Planeten genügen eine Aufsuchkarte, klarer Himmel und ein Fernglas.
Die Mühlen des Meeresgottes mahlen langsam, seit seiner letzten Opposition am 2. September 2016 hat sich der bläuliche Punkt kaum am Himmel weiter bewegt. Kein Wunder bei einer Umlaufzeit von 165 Jahren! Damals wie heute steht Neptun im Sternbild Wassermann nahe des Sterns λ Aquarii – nur inzwischen ein wenig südöstlich. Neptun erreicht 2017 wieder eine Helligkeit von 78. Das macht ihn zu einem Objekt, das mit den meisten Ferngläsern gefunden werden kann. Vor 22:00 MESZ steht Neptun noch recht tief am Himmel, ein solches eher schwaches Objekt sollte schon genügend Abstand zum Horizont vorweisen.
Auf dem Sprung zum Meeresgott
Sie können fast die »Neptun-Bedienungsanleitung« der Neptunopposition 2016 verwenden. Allerdings müssen Sie inzwischen vom Stern λ Aquarii (Hydor) zwei Monddurchmesser nach links unten gehen. Beobachten Sie am späteren Abend, geht es auch noch schneller: Wenn Sie das »Herbstviereck« Pegasus gefunden haben, peilen Sie dessen rechte untere Ecke an, das ist α Pegasi. Nun schauen Sie tief an den Südosthorizont, dort zeigt sich nach 23:00 MESZ der helle Stern Fomalhaut im Südlichen Fisch. Der Zielstern λ Aquarii liegt parktisch auf halber Strecke zwischen Fomalhaut und α Pegasi. Fomalhaut beschreibt in unseren Breiten nur einen sehr kleinen Bogen über dem Horizont, am Oppositionstag erreicht er erst nach 1:00 MESZ seinen bescheidenen Höchststand im Süden. Allerdings geht er, wie alle Gestirne, täglich vier Minuten früher durch den Meridian. Sie können sich mit der Neptunbeobachtung also Zeit lassen.
Treffen sich zwei »Oppositionelle«…
Ohnehin ist es nicht die beste Idee, Neptun just in seiner Oppositionsnacht finden zu wollen. Denn dann steht dort ein weiterer Himmelskörper in Opposition: Der Mond! Der kommt dem Gasplaneten auf rund 3,5° nah und überstrahlt die Szenerie gewaltig. Neptun hat es nicht eilig, also bloß keine Hektik. Die 78 hat Neptun auch noch in zwei Wochen. Dann ist Neumond, der Himmel ist dunkel und Sie können den Planeten schon eine Stunde früher in ausreichender Höhe finden. Weitere Infos zur Neptunopposition stehen im Abenteuer Astronomie Himmels-Almanach 2017 S. 111. Viel Erfolg beim Neptunbeobachten!
Kommentar hinterlassen