Modernster Fulldome-Projektor für das Bochumer Planetarium

Ein VELVET-Videoprojektor mit DIGIGON-80-Objektiv: Weniger als ein Dutzend dieser neuartigen Projektoren können bereits eine große Planetariumskuppel ausleuchten — mit einem bis dato unerreichten Kontrastverhältnis. [Zeiss]
Ein VELVET-Videoprojektor mit DIGIGON-80-Objektiv: Weniger als ein Dutzend dieser neuartigen Projektoren können bereits eine große Planetariumskuppel ausleuchten — mit einem bis dato unerreichten Kontrastverhältnis. [Zeiss]
Seit März steht der Vertrag: Im kommenden Winter erhält das Planetarium in Bochum zusätzlich zu seinem optomechanischen Sternenprojektor Universarium Mark IX, der immer noch der modernste der Welt ist, auch noch eine Ganzkuppel-Videoprojektionsanlage, die synchron mit den superscharfen Sternen des Universariums ein völlig neues Planetariumsgefühl verspricht. Denn zum ersten Mal weltweit wird in einem Großplanetarium ein Projektionssystem mit VELVET-Technologie installiert, die überhaupt erst diesen Sommer in Serienfertigung geht, bei Demonstrationen jedoch schon größtes Erstaunen hervorgerufen hat. Mit einer im eigenen Hause entwickelten Technologie, deren entscheidender Durchbruch selbst den Kunden nicht verraten wird, ist es der Carl Zeiss Jena GmbH gelungen, ein Kontrastverhältnis von gemessenen 2,5 Millionen zu 1 zu erreichen, während gewöhnliche Videoprojektoren bestenfalls 30000:1 schaffen. Schaltet man solch einen Projektor in einem stockdunklen Raum ein und projiziert man schwarze Pixel, dann — so Augenzeugen — bleibt die Wand schwarz. Setzt man dagegen Beamer der alten Bauart solo ein, dann mag der stets etwas graue Himmel zwischen den projizierten Sternen und Planeten nicht besonders stören, aber in Kombination mit der Sternenpracht des Universariums hätte die »Lichtverschmutzung« durch solche Beamer einen spürbaren Verlust an Realismus mit sich gebracht.

Die einzige Alternative, Laserprojektion, hat wieder andere Nachteile wie hohen Wartungsaufwand, so dass die Markteinführung von VELVET perfekt in die Bochumer Zukunftsplanung passte. Die herkömmliche Projektionstechnologie zur Ergänzung des reinen Sternenhimmels mit Röhrenbeamern und dutzenden Diaprojektoren wird zudem kaum mehr unterstützt, was genau so für die betagte Steuerelektronik gilt. Viele Planetarien mustern beim Umstieg auf die Ganzkuppelvideoprojektion die bewährten optomechanischen Sternenprojektoren gleich ganz aus oder lassen sie ausgeschaltet — aber selbst die modernsten Beamer erreichen noch lange nicht die Brillanz von einzeln per Glasfaser an den Himmel geworfenen Sternen, von der Schärfe der Lichtpunkte an der Kuppel ganz zu schweigen. Die Parallellösung für Bochum, mit einem gemeinsamen Steuerrechner für Universarium und die VELVETs, könnte den Weg in die beste beider Welten weisen.

Daniel Fischer

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