Mit spektakulären Ansichten des Saturn-Systems hat die Raumsonde Cassini am Tag ihres Sturzes in den Planeten dessen umfassende fotografische Dokumentation abgeschlossen: Die letzten der knappen halben Million Aufnahmen der Kamera für sichtbares Licht laufen bereits seit kurz nach Mitternacht ein – und sind sogleich von der Fangemeinde weiter verarbeitet worden. Hier mit freundlicher Genehmigung drei Produkte aus den zuerst gesendeten Bildern, die den Planeten und seine Ringen mit Licht schräg von hinten zeigen: Jeweils drei Aufnahmen bzw. für das Mosaik oben noch mehr durch verschiedene Filter wurden – ohne wissenschaftlichen Anspruch natürlich – zu Farbbildern kombiniert.
Als nächstes folgte eine Sequenz, bei der der Mond Enceladus als Sichel – und mit der Nachtseite im Saturn-Schein – hinter dem Rand des Planeten unterging: Auch dies gibt es schon in einer Farb-Version und den Untergang auf den Mond zentriert animiert. Da der Schutz speziell von Enceladus vor eventueller Verseuchung mit irdischen Keimen ein wesentlicher Grund für die energische Entsorgung von Cassini ist, entbehrt diese Sequenz nicht einer gewissen Ironie. Und schließlich trafen noch – bevor der Bilderstrom dann zunächst wieder zum Erliegen kam – einige ebenfalls ferne Ansichten des großen Saturnmonds Titan ein, die in der Farbversion gut eins seiner „Meere“ zeigen, wie es durch die dunstige Atmosphäre schimmert.
Auch aus dem Kontrollraum Cassinis am JPL in Kalifornien sind Bilder nach draußen gelangt – inklusive der Dose Erdnüsse, die nach langer Tradition bei großen interplanetaren Ereignissen immer anwesend zu sein hat. Bisher läuft auch alles nach Plan, und die spannendste offene Frage ist vielleicht, ob Teleskope auf oder bei der Erde das Verglühen von Cassini sehen können. Einem Paper von letzem Monat zufolge haben Teleskope mit mehr als einem Meter Öffnung vielleicht eine Chance, wenn sie in Spektralbereichen schauen, in denen der Planet besonders dunkel erscheint. Das Hubble Space Telescope wird tatsächlich beobachten, mit dem Spektrographen STIS – aus Gründen seiner Umlaufbahn allerdings erst ab 14:07 MESZ: rund 10 Minuten nach dem Verglühen, was immer dann noch von Cassini zeugt.
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