Mira – Omikron Ceti – der Prototyp der langperiodisch veränderlichen Mirasterne, erreichte in den letzten Septembertagen ein ungewöhnlich helles Maximum. Sigismondi und Hoffleit untersuchen die beobachteten Miramaxima der Jahre 1596 bis 2000. Sie kommen zum Ergebnis dass nur etwa alle 21 Jahre Mira im Maximum heller als α Ceti leuchtet. Miras Maxima werden durchschnittlich 3 ,m4 hell und treten alle 11 Monate ein. Diesmal wurde Mira um den 15.9. heller als α Ceti. Nachdem der Abstieg vom Maximum zum Minimum mit 7 Monaten viel länger dauert als der Aufstieg zum Maximum mit 4 Monaten, wird Mira noch längere Zeit gut mit freiem Auge zu sehen sein. Die Helligkeit kann neben α Ceti (2 ,m5) auch mit γ Ceti (3 ,m5) und δ Ceti (4 ,m1) verglichen werden.
In der Studie wurde auch die Frage untersucht, warum Mira erst so spät, im Jahr 1596 durch David Fabricius, entdeckt wurde. Für Fabricius war es im Entdeckungsjahr offenbar Jupiter in der Nähe von Mira, der die Aufmerksamkeit auf sich zog. 12 Jahre später als Jupiter wieder in dieser Himmelsregion stand bemerkte Fabricius, dass Mira ebenfalls wieder sichtbar war. Auch 2011 kann Jupiter als Wegweiser zu Mira dienen: am 1.10. befindet sich der Planet 16° nördlich von Mira.
Die visuelle Beobachtung des Lichtwechsels der Mirasterne über lange Zeit hat wissenschaftlichen Wert und erlaubt Analysen über die Entwicklung der Sterne. Beobachtungen nehmen AAVSO und BAV gerne entgegen.
Wolfgang Vollmann
www.icra.it/Publications/Scientific/files/miraAAVSO9.pdf |
www.oculum.de/newsletter/astro/100/40/3/143.ic0re.asp#2 |
iopscience.iop.org/1538-3881/130/2/776/204462.text.html |
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