Immer wieder spannend für visuelle und fotografische Beobachtungen des Planeten Mars sind die Wochen um den Oppositionszeitpunkt, da dann die Einzelheiten auf der Marsoberfläche gut sichtbar werden. Etwa alle zwei Jahre stehen sich Erde und Mars, bedingt durch die Verhältnisse der Umlaufszeiten der beiden Planeten um die Sonne, genau gegenüber.
Unser Nachbarplanet gelangt in diesem Jahr am 8. April in seine Oppositionsstellung im Sternbild Jungfrau. Er kulminiert kurz nach Mitternacht in rund 35° Höhe über dem Südhorizont. Mit einer Helligkeit von –1m5 ist er ein auffälliges Objekt am Himmel und steht dabei knapp 7° nördlich des Hauptsterns der Jungfrau, Spika.
Einige Tage nach der Oppositionsstellung, am 14. April, erreicht das Marsscheibchen die größte Winkelausdehnung mit 15,2″, wobei der Rote Planet 92,3 Mio. km (0,62AE) von der Erde entfernt steht. Das sind rund 37 Mio. km mehr als während der »Jahrhundertopposition« im Jahre 2003, als das Marsscheibchen mit 25,1″ fast 1,7× größer erschien. Die Bedingungen in diesem Jahr sind damit nur unwesentlich besser als zur letzten Opposition im März 2012. Oppositionen, zu deren Zeitpunkt die Erde deutlich näher am Mars steht, finden ungefähr alle 15,8 Jahre statt.
Man muss sich daher bis zum Juli 2018 gedulden, um wieder eine solch nahe Opposition beobachten zu können. Im April bewegt sich Mars rückläufig weiter in Richtung Westen auf den Stern γ Vir (Porrima) zu, den er am 4. Mai in einem Abstand von 1,3° südlich passiert. Ab dem 21. Mai wird der Planet rechtläufig, wobei seine Helligkeit auf –0m5 sinkt.
André Knöfel
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