Am 13.1. hat der scheinbare Durchmesser des Roten Planeten die 10″-Grenze überschritten. Gleichzeitig steht Mars derzeit schon ab Mitternacht ausreichend hoch für eine detaillierte Beobachtung: Damit beginnt die heiße Phase der diesjährigen Mars-Sichtbarkeit.
Neben der Beobachtung der dunklen Albedostrukturen ist die Verfolgung des Abschmelzens der Polkappe für Marsbeobachter besonders interessant. Derzeit ist die Polkappe sehr hell und groß und damit schon in kleinen Teleskopen ab etwa 100-facher Vergrößerung gut zu sehen. Mit großen Teleskopen ist derzeit die Rima Tenius auszumachen, eine dunkle Teilung der Polkappe, die nur in einer bestimmten Phase des Abschmelzprozesses auftaucht. Es wird erwartet, dass sich die Abschmelzrate gegen Ende Januar abschwächt, da dann die sogenannte »Aphelkälte« einsetzt, versuchsacht durch die Sonnenferne des Planeten am 14.2., die dem Schmelzen entgegen wirkt.
Die durch den Schmelzvorgang – eigentlich ein Sublimieren, d.h. ein Übergang von der festen in die gasförmige Phase– freigesetzten Wasser- und Kohlendioxid-Moleküle führen verstärkt zu Wolkenbildungen in der Marsatmosphäre. Solche Wolken wird man in den kommenden Wochen verstärkt beobachten können. Zu den berühmtesten, aber auch am schwierigsten zu dokumentierenden Wolkenbildungen gehört die sogenannte »W-Wolke«, die sich aus fünf Einzelwolken über den Gipfeln der Tharsis-Vulkane zusammensetzt.
Wir wollen an dieser Stelle über die nächsten Wochen hinweg aktuell über das Geschehen auf dem Roten Planeten berichten – senden Sie uns Ihre aktuellen Ergebnisse!
Ronald Stoyan
www.planetenaktuell.de |
alpo-j.asahikawa-med.ac.jp/Latest/Mars.htm |
www.oculum.de/interstellarum/aktuelleereignisse.asp |
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