Im April geht nach über fünf Monaten die Beobachtungsperiode für 17P/Holmes zu Ende. Der Komet hat inzwischen eine Entfernung von 3,4AE von der Erde und 3,1AE von der Sonne erreicht, dennoch beträgt die Helligkeit der sehr diffusen Koma noch immer etwa 5,5m bei einem Durchmesser von rund 70′. Unter dunklem Himmel ohne Mondlicht ist Holmes noch für kurze Zeit im Fernglas sichtbar, einfacher kann der Komet aber nach wie vor fotografisch festgehalten werden. Wenn Holmes am 9. April das Sternbild Perseus verlässt und in den Fuhrmann wandert, beginnt bereits der Mond zu stören und nach dem Vollmond am 20. ist der Winkelabstand zur Sonne auf unter 50° gesunken. Holmes steht dann abends so tief im Nordwesten, dass er kaum noch aufzufinden sein wird.
Der voraussichtlich hellste Komet der kommenden Monate, C/2007 W1 (Boattini), kann nun bereits mit kleineren Instrumenten aufgesucht werden. Dieser Schweifstern wurde am 20. November 2007 vom italienischen Astronomen Andrea Boattini im Rahmen seiner Tätigkeit am Mt. Lemmon Observatorium in Arizona entdeckt. Während der ersten April-Häfte bewegt er sich durch die Sternbilder Rabe und Becher und kulminiert rund um Mitternacht im Süden. Die maximale Horizonthöhe beträgt dabei leider nur etwa 25°. Die Helligkeit wird zunächst etwa 10,5m betragen und rasch ansteigen. Bis zur Monatsmitte könnte er dann bereits 9,5m hell sein.
Burkhard Leitner
interstellarum 57, Seite 28: »Komet Boattini am Abendhimmel« |
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