Keinerlei Belege für eine Rolle der Sonne bei der globalen Erwärmung

Rolle der Sonne bei der globalen Erwärmung

Kann man einen Teil des außergewöhnlichen globalen Temperaturanstiegs seit etwa 1800 – oder gar den Großteil – einer Zunahme der Leuchtkraft der Sonne im selben Zeitraum in die Schuhe schieben und damit die Bedeutung der künstlichen Verstärkung des Treibhauseffekts im industriellen Zeitalter (und die Notwendigkeit, etwas dagegen zu tun) relativieren? Nach allem heutigen Wissen über die »Funktion« der Sonne kann man das nicht, zeigt eine Bestandsaufnahme (Foukal et al., Nature 443 [14.9.2006] 161-6): Die Total Solar Irradiance (TSI), d.h. die Leistung der Sonneneinstrahlung in allen Wellenlängen an der Erde, schwankt bei weitem nicht stark genug. Allenfalls spekulative subtile Effekte mit erheblicher Verstärkung eines solaren »Signals«, das nicht direkt mit der TSI zusammenhängt, koppeln vielleicht in die Erdatmosphäre ein, aber hier steht die Forschung noch immer an Anfang, und die meisten Klimaforscher sehen keine Verbindung (Kanipe, ibid. 141-3).

Die Grafik zeigt die TSI, wie sie seit 1978 direkt – von Satelliten ausserhalb der Erdatmosphäre – gemessen wird, mit einem 81-Tages-Mittel und den Mittelwerten der Maxima (um 1980, 1990 und 2001) und Minima der Sonnenaktivität. Die Variation der TSI mit hoher Frequenz ist vor allem eine Folge der 27-tägigen Sonnenrotation, die Aktivitätsgebiete auf die Vorderseite und wieder weg bringt; von Tag zu Tag schwankt die TSI um bis zu 0.3% (peak to peak). Während Sonnenflecken die TSI markant sinken lassen (Ausbrecher nach unten), sorgen ausgedehnte Fackelgebiete an anderen Stellen der Sonnenoberfläche zu Zeiten der Maxima dafür, dass das TSI-Mittel deutlich ansteigt. (Dabei sind die beiden Phänomene nicht direkt gekoppelt: Wärmefluss, der wegen eines Sonnenflecks nicht herauskommt, bleibt Jahrhunderttausende gefangen im Sonneninneren.) Zwischen den Minima (Mittelwert: 1365,52±0,01 W/m²) und Maxima liegen jeweils 0,9 W/m²: Irgend ein Trend ist nicht zu erkennen. Ebenso wenig gibt es konkrete Hinweise darauf, dass die TSI zu anderen Zeiten stärker schwankte oder es ausgeprägtere (und potenziell klimarelevante) Schwankungen auf Zeitskalen länger als 11 Jahre gibt.

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