IR-Bilder zeigen: Andromedanebel Opfer eines Frontalzusammenstosses

Andromedanebel
Andromedanebel

Eine bisher übersehene Ringstruktur im Innenbereich von Messier 31 haben Block et al. (Nature 443 [19.10.2006] 832-4) mit dem Spitzer Space Telescope entdeckt: Erst wenn man ein Bild bei 3,6 µm von einer Aufnahme bei 8 µm subtrahiert und damit warmen Staub und große; Moleküle isoliert, wird der 1,5 x 1 Kiloparsec große; und um 500 Parsec gegen das Zentrum der Galaxis versetzte Ring sichtbar. Ebenso wie ein schon lange bekannter Staubring mit 20 kpc Durchmesser, der ebenfalls gegen das Zentrum von M 31 versetzt ist, wird auch der neue als Dichtewelle interpretiert, die durch die Galaxie läuft, als Folge eines nahezu frontalen Zusammenstosses mit einer anderen Galaxie, höchstwahrscheinlich Messier 32. Computersimulationen solch einer Kollision – vor 210 Millionen Jahren – reproduzieren das Infrarotbild jedenfalls ziemlich gut. Die berühmte Wagenradgalaxie ist ein ganz ähnlicher Fall, wo man die Ringstrukturen sogar direkt im Licht von Sternen sehen kann: Hier war der Impaktor wohl viel massereicher als bei M 31. Aber weil uns die Andromedagalaxie viel näher liegt, lassen sich die Folgen der Kollision letztlich genauer untersuchen.

Zwei Fälle von fernen Galaxien, die Gravitationslinsen drastisch heller erscheinen lassen und die sich dadurch besser untersuchen lassen, sind kürzlich bekannt geworden: der 8 O’Clock Arc (weil er um 8 Uhr abends entdeckt wurde) mit einer Rotverschiebung von z=2,7 und zwei weitere Bögen mit z=3,1. Dank der erheblichen Lichtverstärkung können die Galaxien aus der Jungend des Kosmos (die nun 19m bzw. 20m hell erscheinen) vergleichsweise einfach spektroskopiert werden. Die Gravitationslinse mit dem grössten Abstand der beiden Bilder eines Quasars – 22½ Bogensekunden – haben Inada et al. entdeckt: Verantwortlich ist ein Galaxienhaufen mit z=0,6, der gelinste Quasar hat z=2,2. Ein früher einmal behaupteter Fall mit einem Abstand der Quasarbilder von 33″ gilt inzwischen als fragwürdig und wurde nie richtig publiziert (persönliche Mitteilungenn A. Marble 20. + N. Inada 22.11.2006), so dass der neue Fund einstweilen als Rekordhalter gelten darf.

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