Die Dezember-Phi-Cassiopeiden sind eigentlich ein fast unbekannter Strom. Die IAU-Kommission 22, die die aktuelle Meteorstromliste in der Meteor Data Base pflegt, hat ihn in die Liste der aktiven Ströme aufgenommen. Das Institut de Mecanique Celeste et de Calcul des Ephemerides (IMCCE) in Paris wurde beauftragt, einige Berechnungen zur zeitlichen Entwicklung des Teilchenstromes dieses Meteorschauers vorzunehmen – mit einem überraschenden Ergebnis: Die Simulationen zeigen einen Aktivitätsanstieg für den 31. Dezember 2012 um 17:10 MEZ. Wie hoch die stündliche Meteorrate wirklich ausfällt, ist unbekannt, da zu diesem Strom und dem Ursprungskometen nur spärliche Informationen vorliegen. Die Erde soll aber zu diesem Zeitpunkt eine Partikelwolke kreuzen, die der Ursprungskomet im Jahre 1969 freigesetzt haben soll. Dabei beträgt der Abstand zwischen der Erde und dem Zentrum der Staubspur nur 0,00349AE (1,35-fache Mondentfernung).
Für Mitteleuropa sind die Beobachtungsbedingungen ideal – zum angenommenen Maximumszeitpunkt steht der Radiant knapp unterhalb des Himmels-W der Cassiopeia am Stern φ Cas rund 70° über dem NE-Horizont. Die Geschwindigkeit der Meteoroide ist mit 16km/s sehr gering – es würden sich daher sehr langsame Meteore am Himmel zeigen. Beobachtungen, auch negative, sind dringend erwünscht und können über die Webseite der International Meteor Organization gemeldet werden.
André Knöfel
www.imcce.fr |
www.imo.net |
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