Gravitationswellen: Wenn Neutronensterne verschmelzen

Abb.: Erstmals wurden Gravitationswellen von der Kollision und Verschmelzung zweier Neutronensterne empfangen. Zudem konnten die Folgen der Kollision auch mit herkömmlichen Teleskopen beobachtet werden. [ESO/L. Calçada/M. Kornmesser]

Gleich zwei Mal schaffte es das Thema Gravitationswellen im Oktober in die Hauptnachrichtensendungen: Die erste direkte Beobachtung von Gravitationswellen wurde mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet; wenige Tage später gaben Astronomen bekannt, dass erstmals Gravitationswellen von der Verschmelzung zweier Neutronensterne beobachtet worden waren. Gleichzeitig konnten die Folgen des Ereignisses auch mit anderen Teleskopaugen verfolgt werden.

Bereits im August 2017 machte ein Gerücht die Runde, dass die beiden LIGO-Detektoren in den USA und indirekt auch ein dritter Detektor, nämlich Virgo in Italien, eine neue Klasse von Gravitationswellensignalen entdeckt hatten: die Verschmelzung zweier Neutronensterne. Nach eingehender Prüfung wurde das Gravitationswellensignal GW170817 vom 17. August 2017 tatsächlich am 16. Oktober 2017 in einer Pressekonferenz in Washington bestätigt.

Ein Neutronenstern ist das Überbleibsel eines massereichen Sterns, dessen innerer Kern im Gravitationskollaps in sich zusammenstürzte. Die Außenhülle des Vorläufersterns zerreißt es in einer spektakulären, gleißend hellen Sternexplosion: einer Supernova vom Typ II. Neutronensterne haben einen Durchmesser von 20 Kilometern und sind maximal zwei bis drei Sonnenmassen schwer. So viel Masse auf so wenig Raum ist extrem kompakt: Ein zuckerwürfelgroßes Stück Neutronensternmaterie wiegt eine Milliarde Tonnen – so viel wie alle Autos der Erde zusammen! Die neutronisierte Materie entsteht durch das heftige Zusammenquetschen von Atomen im Kollaps des Vorläufersterns (…)

Andreas Müllers ausführlichen Artikel finden Sie in der Ausgabe 12 (Dezember/Januar 2018) von Abenteuer Astronomie. Das Heft bekommen Sie auch im Oculum Shop.

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