Gelungene Premiere für eine außergewöhnliche »Mission«: Über 6 Stunden und fast 5000km weit flog in der Nacht vom 1. zum 2. März eine gecharterte Passagiermaschine der Air Berlin von und bis Köln – mehr als drei Stunden lang konnte abwechselnd auf der linken und rechten Seite Polarlicht bewundert werden. Solche Beobachtungsflüge gibt es schon seit Jahren aus Großbritannien, von wo die Reise zum Aurora-Oval über Island nicht weit ist: Ideal ist eine Position bei den Färöer-Inseln auf halbem Weg dorthin, so dass das Polarlicht noch nicht zu hoch ragt und optimal durch die kleinen Flugzeugfenster gesehen werden kann. Letztere waren für den deutschen – schon lange ausgebuchten – Flug extra gereinigt und die Kabinenbeleuchtung war bis auf das absolute Minimum reduziert worden. Schon 1½ Stunden nach dem Abheben in Köln war das Aurora-Oval auf der rechten Seite über den Nordhorizont gekrochen, und es ließen sich bald erste Strukturen ausmachen: Grund genug, den Flug Richtung Färöer zu unterbrechen und nordwestlich der Shetlands je einmal in Ost-West- und West-Ost-Richtung zu fliegen
Eine richtige Entscheidung, denn just beim Wechsel der Richtung gab sich ein Substurm die Ehre, und die Aurora wurde wesentlich heller und komplexer – eine Überraschung, war doch keinerlei besondere solare Störung im Anmarsch gewesen. Doch in dieser geomagnetischen Breite genügte bereits ein Kp-Wert von 3 für ein beeindruckendes Schauspiel. Dieses ließ dann am eigentlichen Ziel, den Färöer, auf sich warten, das Erdmagnetfeld hatte sich beruhigt, und die Aurora war zwar permanent vorhanden aber sehr lichtschwach. Das Computerdisplay eines Beobachters mit fest montierter empfindlicher DSLR-Kamera war bald dicht umlagert, zeigte es doch mehr Details als sich dem Auge boten. Auf dem Rückflug nach Köln jedoch bot die Aurora noch einmal eine Vielzahl an hellen Strukturen auf, denn das Feld war wieder zittriger geworden. Mit den Drama eines den ganzen Himmel überspannenden Polarlichts, den man im Freien unter dem Oval haben kann, können die Blicke aus dem Flieger zwar nicht mithalten, aber die Bequemlichkeit der Reise und die Wettersicherheit sind große Pluspunkte. Als Plattform für Fotografen schlägt ein Passagierflugzeug – eine überraschende Erkenntnis – an Stabilität zumindest jedes Schiff.
Daniel Fischer
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