Da will ein Student nur mal testen, wie sich die Keck-Teleskope auf dem Mauna Kea mit ihren 10-Meter-Spiegeln in der Dämmerung schlagen – und dabei entdeckt er einen neuen großen Sturm auf dem Neptun, noch dazu in einer Breiten-Zone, wo früher nie etwas Aufregendes passierte, nämlich rund um den Äquator. Was Teleskope im nahen Infraroten und/oder durch Methan-Filter zeigen, sind vor allem sehr hohe Wolken: Die stehen, wie man seit den Nahaufnahmen von Voyager 2 von 1989 weiß, oft in Zusammenhang mit unauffälligeren dunklen Wirbelstürmen. Oder es steckt gewaltige Konvektion dahinter, bis in große Höhen aufsteigende Gasblasen, wie sie zuweilen der Saturn erlebt: Die neue helle Wolke mit einer Ausdehnung in Länge wie Breite von etwa 30° verrät so oder so etwas über Vorgänge in den Tiefen der Neptun-Atmosphäre.
Seine Oppositionsstellung erreicht der Neptun dieses Jahr am 5. September, im Wassermann erreicht er im deutschen Sprachraum Maximalhöhen von 25° bis 35°. Dass auch Amateurastronomen ungemein zur Neptun-Meteorologie beitragen können, hat jüngst eine umfangreiche Arbeit über die Jahre 2013 bis 2015 gezeigt, in der erst die Zusammenführung der nur sporadisch möglichen Beobachtungen mit Großteleskopen mit der systematischen Überwachung Neptuns durch Amateure – mit Teleskopen bis 28 cm Öffnung hinab! – verlässliche Aussagen über mehrere langlebige Wolken erlaubte. Und das Planetary Virtual Observatory and Laboratory – Zugriff über „Search data“ – enthält tatsächlich schon Amateurbilder des neuen Sturms mit einem C14.
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