Ein Doppelstern mit eingebauter Gravitationslinse

Die Kepler-Entdeckung KOI-3278 besteht aus einem sonnenähnlichen Stern, den ein Weißer Zwerg umkreist – und jedes Mal, wenn letzterer vor der Scheibe des ersteren her zieht, wird das Gesamtlicht des Systems geringfügig mehr, weil die Schwerkraft des kompakten Zwergs als Linse wirkt und etwas des Lichts des anderen Sterns in unsere Richtung bündelt. Die Masse des Weißen Zwergs lässt sich durch den Linseneffekt sehr genau zu 0,63 Sonnenmassen bestimmen: Dass so etwas möglich ist, wurde bereits vor über 40 Jahren vorhergesagt aber nun zum ersten Mal dank der fotometrischen Qualität Keplers nachgewiesen. Bei mehreren anderen Doppelsternen sind zwar schon schwache Linseneffekte gesehen worden, aber niemals einer, der das gesamte System heller erscheinen ließ.

Daniel Fischer

Originalarbeit:
arxiv.org/abs/1404.4379
Pressemitteilung:
www.washington.edu/news/2014/04/21/upside-down-planet-reveals-new-method-for-studying-binary-star-systems/

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