Der Sternhimmel im April: Merkur am Abend und Venusbedeckung

Himmel am 1.4.2016 um 21 Uhr
Der Himmelsanblick am 1.4.2016 um 21:00 Uhr MESZ. Grafik erstellt mit Stellarium

Der April bietet die beste Merkur-Abendsichtbarkeit des Jahres, den günstig am Abendhimmel beobachtbaren Jupiter und eine eher schwierig zu sehende Bedeckung der Venus durch den Mond. Mars und Saturn legen an Helligkeit zu und der Anblick des Sternhimmels stellt sich von Winter auf Frühling um.

Am 1. April um 21:00 Uhr Sommerzeit sind hellen die Sterne des Winterhimmels im Südwesten aus der Dämmerung aufgetaucht. Das Wintersechseck, bestehend aus Sirius im Sternbild Großer Hund, Prokyon im Kleinen Hund, Pollux in den Zwillingen, Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier und Rigel im Orion ist noch vollzählig versammelt. Der bläuliche Rigel ist der erste der sechs hellen Wintersterne, der am Abendhimmel untergeht: Am 1. April um 23:17 Uhr MESZ für 50° Nord und 10° Ost. Das bedeutet, dass sich das Wintersechseck in den Abendstunden zunächst noch bequem blicken lässt. Doch jeden Tag gehen die Sterne 4 Minuten früher und die Sonne rund 2 Minuten später unter. Somit geht es dem Winterhimmel langsam an den Kragen. Zu Monatsende stehen um 22:00 Uhr MESZ nur noch der Fuhrmann, die Zwillinge und der Kleine Hund komplett über dem westlichen Horizont.

Den Südosten nimmt der Löwe ein, das Frühlingssternbild schlechthin. Südlich des trapezförmigen Sternbildes befindet sich der strahlende Jupiter. Einen Monat nach seiner Opposition ist er noch fast die ganze Nacht zu sehen. Am 1.4. geht er um 6:26 Uhr MESZ unter. Am Abend des 1.4. sind ab 22:18 MESZ noch einmal zwei Mondschatten gleichzeitig auf Jupiter zu beobachten (vgl. Abenteuer Astronomie 1, S. 61)! Im Südosten ist das Sternbild Jungfrau aufgegangen. Genau im Süden, zwischen Zwillingen und Löwe, steht der wenig auffällige Krebs.

Merkur gibt seine beste Abendvorstellung 2016. Er ist fast den ganzen April hindurch in der Abenddämmerung über dem Westnordwesthorizont zu finden. Fernglasbeobachter sollten ihn bei guter Sicht erstmals am 4.4. gegen 20:30 Uhr MESZ erspähen. In den Tagen um sein größte Elongation, die am 18.4. erreicht wird, ist Merkur auch mit bloßem Auge zu finden. In den letzten Apriltagen hat er sich vom Abendhimmel zurückgezogen und nimmt Kurs auf die Sonne, vor der er am 9. Mai herziehen wird (vgl. Abenteuer Astronomie 2, S. 24/25).

Mars und Saturn stehen sehr südlich am Himmel. Beide ziehen im April durch das Sternbild Schlangenträger. Dabei legt vor allem Mars deutlich an Helligkeit zu. Am 1. April ist er -0Magnitude5 hell, am 30.4. -1Magnitude4. Erfreulich ist der Anblick im Teleskop: Der scheinbare Durchmesser des Planeten nimmt von 12″ auf 16″ zu. Auch Saturn wird etwas heller, beide Planeten nähern sich ihrer diesjährigen Opposition. Zu Monatsanfang sind sie noch Planeten der zweiten Nachthälfte. Ende April gehen sie vor Mitternacht auf.

Venus ist eigentlich nicht mehr zu sehen. Aber am Morgen des 6.4. um 9:30 MESZ wird sie von der abnehmenden Mondsichel bedeckt. Das Ereignis findet am Taghimmel und in nur 16° Abstand zur Sonne statt. Das Beobachten erfordert durch die Nähe zur Sonne entsprechende Vorsicht und ist etwas für erfahrene Sternfreunde mit Teleskopen (vgl. interstellarum Himmelsalmanach 2016, S. 63). Einen Tag später, am 7. April, ist Neumond, Vollmond am 22. Viel Spaß beim Beobachten!

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