Die Zeit der kürzesten Nächte geht nur langsam vorüber. Um 23:00 MESZ zeigt sich der Julihimmel am 1.7. noch recht dämmerungsblass. Am Monatsende geht die Sonne immerhin eine halbe Stunde früher unter als zu Monatsbeginn. Jupiter ist noch am Abendhimmel zu beobachten, Merkur gibt im Juli ein kurzes Abend-Gastspiel. Saturn ist praktisch die gesamte (kurze) Nacht hindurch zu sehen, Venus ist der Glanzpunkt am Morgenhimmel.
Beim Blick an den Sternhimmel am 1. Juli 23:00 MESZ zeigt sich Jupiter noch im Südwesten. Der Gasplanet steht im Sternbild Jungfrau, wo er an diesem Abend Besuch vom zunehmenden Mond bekommt. Er geht etwas weniger als vier Stunden nach der Sonne unter, am Monatsende werden es nur noch gut zwei Stunden sein. Jupiters Abendsichtbarkeit neigt sich dem Ende zu. Am Abend des 28. Juli wird er erneut vom Mond besucht. Der Ringplanet Saturn steht fast im Süden, ist also im Juli ab dem Einbruch der Dunkelheit bis nach Mitternacht gut zu beobachten. kein Wunder – letzten Monat stand er in Opposition. Auch an Saturn zieht der Mond vorbei, in der Nacht vom 6. auf den 7. Juli.
Frühlings- und Sommersternbilder
Im Westen geht das Frühlingssternbild Löwe unter, der Bärenhüter mit dem orangefarbenen Arktur leuchtet noch hoch im Südwesten. Das Sommerdreieck mit Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler nimmt den Südosten ein. In der Stunde vor Mitternacht lassen sich entlang der Verbindungslinie Arktur – Wega die Sternbilder Nördliche Krone und Herkules beobachten. Tief im Süden ragen die nördlichen Teile des Skorpions über den Horizont, gefolgt vom Schützen. Zwischen Herkules und Skorpion ist der an Kugelsternhaufen reiche Schlangenträger zu finden. Bald zeigt sich im Osten der Pegasus als Vorbote des Herbsthimmels.
Scheuer Gast am Julihimmel
Etwa um die Monatsmitte kann man versuchen, eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang tief in der hellen Abenddämmerung den Westnordwesthorizont mit einem Fernglas nach Merkur abzusuchen. Am 25. Juli steht er nahe Regulus im Löwen. Die Begegnung ist eine Herausforderung für hiesige Breiten (vgl. Abenteuer Astronomie Himmelsalmanach 2017 S. 99). Weit einfacher ist da Venus zu sehen, die sich als Morgenstern immer besser in Szene setzt. Zur Monatsmitte geht sie ca. 2¾ Stunden vor der Sonne auf. Am 20. Juli ergibt sich vor Sonnenaufgang ein schöner Anblick mit Venus und der abnehmenden Mondsichel nahe Aldebaran im Stier. Neumond ist am 23. Juli, Vollmond zuvor am 9. Weitere Beobachtungstipps finden Sie in der aktuellen Ausgabe Abenteuer Astronomie 9. Clear skies!
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