In der Nacht vom 29. auf den 30. Oktober steht der Asteroid (7) Iris in Opposition. Der kleine Himmelskörper, der zwischen Mars und Jupiter seine Bahn zieht, wird rund alle anderthalb Jahre von der Erde überholt. Die Iris-Opposition 2017 sticht hervor: Sie ist die beste in 20 Jahren. Maximal wird eine Helligkeit von 69 erreicht. Dadurch ist Iris schon mit einfachen Ferngläsern sichtbar. Außerdem steht sie in diesem Jahr zur Oppositionszeit hoch am Himmel im Sternbild Widder. Dort erleichtern einige helle Sterne das Aufsuchen.
Der Widder weist den Weg zu (7) Iris
Das Sternbild Widder ist einfach am Herbsthimmel zu finden. Es liegt auf halbem Weg zwischen dem Herbstviereck Pegasus und dem hellen Aldebaran im Stier. Auffällig ist die »abknickende Dreierkette«, bestehend aus γ, β und α Arietis, die in ein Fernglas-Gesichtsfeld von ca. 5,5° Größe passt. (7) Iris ist mit dem
Fernglas ausgehend von β (Sheratan) und α Ari (Hamal) leicht zu finden, wenn man von beiden Sternen ausgehend ein flaches Dreieck nach Südosten bildet. Der Kleinplanet bildet die leicht zu Hamal verschobene Spitze dieses Dreiecks. Iris Abstand zu Hamal beträgt 2,1°, der zu Sheratan 2,4°. In den Tagen nach der Opposition bewegt sich Iris langsam südwestlich durch den Widder, erst nach dem 9. November fällt die Helligkeit wieder unter die 7. Größenklasse. Tipp: Auf der Seite CalSKY lassen sich Asteroiden-Aufsuchkarten erstellen.
Zwei Göttinnen am Herbsthimmel
Entdeckt wurde der Asteroid mit der Nummer 7 am 13. August 1847 in London vom britischen Astronomen John Russell Hind. Der spätere Direktor der Royal Astronomical Society fand zwischen 1847 und 1854 insgesamt zehn Kleinplaneten. Sein erster, Iris, wurde nach der griechischen Göttin des Regenbogens benannt. Iris zählt zu den Hauptgürtel-Asteroiden, umrundet die Sonne in 3,69 Jahren und hat einen Durchmesser von rund 200 Kilometern. Mit über 500 Kilometern Durchmesser ist (2) Pallas der deutlich größere Himmelskörper. Der 1802 von H. W. Olbers entdeckte und nach Pallas-Athene benannte Asteroid steht einen Tag vor Iris, am 29. Oktober, in Opposition. Leider scheint sie mit nur 82 sehr weit südlich im Grenzgebiet der Sternbilder Eridanus und Chemischer Ofen. Iris setzt sich da besser in Szene: Erst im Oktober 2028 bietet sie wieder vergleichbar gute Beobachtungsbedingungen wie in diesem Jahr! Nutzen Sie also diese Chance! Gerne können Sie Ihre Beobachtungsberichte auf unserer Facebookseite teilen. Viel Spaß beim Beobachten!
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