Ein Stern sprang plötzlich auf 8. Größe: Der kataklysmische Veränderliche GW Librae, der bisher nur ein einziges Mal, 1983, ausgebrochen war, schnellte am 12. April plötzlich um viele Größenklassen nach oben und erreichte für kurze Zeit 8m; seither ist die Helligkeit – wie leicht mit dem Lichtkurven-Generator der AAVSO festzustellen – auf 10m zurückgegangen. Erste Spektren (TA EC # 2327 vom 14.4.2007) sprechen für eine Klassifikation als Zwergnova.
Blasse Nova im Schützen: Nur etwa 10. Größe erreichte die Nova Sgr 2007 alias V5558 Sgr, die am 11.2. aufgeflammt war. Ihr Spektrum (TA EC #2329 vom 23.4.2007) passt allerdings nicht zu einer klassischen Nova – zumal keinerlei Gegenstück vor dem Ausbruch lokalisiert werden konnte und dessen Amplitude über 10m betrug. • Die beiden Komponenten von Gamma Virginis sind nach dem Periastron wieder zu trennen.
Helle Venus und Mondsichel besuchten die Plejaden
Das (schon fast beängstigend) gute Aprilwetter erlaubte zahllose Blicke auf die Annäherung der Venus an die Plejaden, so am 12. (Bild), 11. (dito, dito), 10. (dito) und 9. April – eine bemerkenswerte Konstellation für alle Beobachter. • Am 19. April kam dann noch die Mondsichel nebst Erdschein an den Plejaden vorbei, dokumentiert z.B. in Deutschland (dito), Rumänien oder dem Iran, wo der Abstand noch geringer war. Weiterhin zahlreiche UV-Aufnahmen der Venus mit Wolkendetail kommen herein, so – mit nur 8 Zoll – von Kowollik (z.B. vom 20.4.) oder vom 15.4. aus Japan und Deutschland und vom 14., 12., 11. und 6. April und 31. März (auch nur 9 Zoll). • Die große; Helligkeit und immer bessere Sichtgeometrie haben die Venus mal wieder zu einem UFO gemacht, auch hierzulande werden Planetarien etc. mit Anrufen traktiert. Weiterhin rasante Veränderungen auf dem Jupiter melden Beobachter, denen hierzulande allerdings die geringe Deklination zu schaffen macht: In verschiedenen Breiten tut sich etwas. Ergänzend tröpfeln auch neue Jupiter-Bilder von New Horizons herein: Sie zeigen z.B., dass es kaum Turbulenzen beim GRF gibt. • Exzellente Bilder aller Planeten laufen übrigens ständig bei der ALPO in den USA ein, wo sie einer riesigen Datenbank einverleibt werden. |
Komet C/2007 E2 (Lovejoy) erreichte 8m und ist seit der 2. Aprilwoche auch in Mitteleuropa zu sehen, mässig verdichtet. Bilder gibt es z.B. vom 27., 26., 24., 21., 15. (auch ein Filmchen) und 14. April. • Extrem diffus (und daher für Feldstecher an dunklem Himmel und große; Fernrohre ein ganz unterschiedlicher Anblick) ist dagegen C/2007 E1 (Garradd), dessen Gesamthelligkeit 8 bis 9 Größenklassen erreicht haben dürfte. Fotos werden dem visuellen Eindruck nicht gerecht, z.B. am 22., 17., 16., 14., 12., 10. und 7. April.
Große; Staubteilchen in der Bahn von 2P/Encke werden auch weiterhin beiderseits des (Mitte April auf 7m geschätzten) Kometen fotografiert, so am 12. April: Die Interpretation scheint eindeutig. (Derartige »debris trails« sind ansonsten nur im Infraroten zu sehen; so hat sie der Satellit Spitzer bereits bei 27 Kometen gesichtet: Bei kurzperiodischen Kometen sind sie praktisch der Regelfall.) Weitere Encke-Bilder liegen vom 16. und 9. April vor sowie visuelle Eindrücke.
96P/Machholz aus dem Glanz der Sonne getreten: Nach seinem sonnennahen Perihel – hier STEREO-Aufnahmen vom 6. und 1. April – konnte der verblassende 96P/Machholz am 21.4. auch von der Erde aus erwischt werden; am 13.4. war er noch auf 7m geschätzt worden. • 2003 WT42 (LINEAR) wurde am 21. April aufgenommen sowie am 18./19. April die frisch entdeckten Kometen C/2007 H1 (McNaught) und C/2007 H2 (Skiff). Von der Erscheinung des anderen McNaught gibt es jetzt auch eine detaillierte Analyse.
Vielen sahen (17) Tethys vor einem Stern vorüberziehen, am Morgen des 22. April: Aus der Vielzahl der Beobachtungen an zahlreichen Standorten liess sich schon bald die Gestalt des Asteroiden rekonstruieren. • Zweimal zogen Mitte April Kleinplaneten dicht an der Erde vorbei, erst 2007 GU1, dann der erst einen Tag zuvor entdeckte Aten 2007 HA (dito, dito), der auch an NGC 4449 vorbei kam. • Der Ende März an der Erde vorbei gewanderte 2006 VV2 hat sich derweil nach intensiven Radarbeobachtungen (IAUC # 8826 vom 5.4.2007) als Doppelkörper entpuppt, mit 1,8 und >0,3 km großen Komponenten, die mindestens 1,5 km von einander entfernt sind.
Eine Feuerkugel am 14. April um 21:07 MESZ, die offenbar nicht die einzige dieser Nacht blieb, hat für einiges Aufsehen gesorgt; es gibt Berichte und Analysen. • Eine Feuerkugel am 15.3. über Italien ist ebenfalls gut dokumentiert. • Zahlreiche detaillierte Aufnahmen der ISS gelangen während der schönen April-Abendsichtbarkeit, so am 16. (dito), 15. (dito) und 14. April – und auch vor der Sonne zog die Station her.
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