Erste Bilder des neuen VLT Service Telescope

Das erste veröffentlichte Bild des VLT Service Telescope zeigt den Gasnebel Messier 17 in Falschfarben: R, G und B wurden die Farbkanäle i, r und g zugeteilt. Das Bildfeld umfasst den gesamten Nebelkomplex inklusive seiner Außenbereiche und hat im Original 16017×16017 Pixel. [ESO/INAF-VST/OmegaCAM. Acknowledgement: OmegaCen/Astro-WISE/Kapteyn Institute]

Es hat 2,6 Meter Hauptspiegeldurchmesser und eine Kamera – OmegaCAM – mit 32 CCDs und zusammen 268 Millionen Pixeln: Das VLT Service Telescope (VST) auf dem Cerro Paranal unterstützt ab jetzt das benachbarte Very Large Telescope, wie es bereits seit einiger Zeit auch das Infrarot-Teleskop VISTA tut. Seine Aufgabe ist die schnelle Durchmusterung großer Himmelsfelder, um für das VLT mit seinem winzigen Gesichtsfeld interessante Motive zu finden: Derzeit ist es das größte Teleskop für sichtbares Licht, das komplett für Himmelsdurchmusterungen reserviert ist. In den kommenden Jahren wird das VST mehrfach große Bereiche des Südhimmels abtasten, wobei die Bilder sofort frei verfügbar sein werden.

Diese Durchmusterung des Himmels in großem Stil ist aber nicht nur als Vorläuferbeobachtung für die großen Teleskope wichtig, sondern erfüllt auch eigene Zwecke: Drei spezielle Projekte – zwei unter britischer Leitung – sind in den kommenden fünf Jahren geplant, zur Kartierung der Milchstraße ebenso wie zur Bestimmung kosmologischer Größen. Dabei wird der Datensatz automatisch auf bestimmte Signaturen wie etwa durch Gravitationsfelder verzerrte Abbilder weit entfernter Milchstraßen und Galaxienhaufen abgesucht. Mithilfe der neuen Kamera können die Astronomen nun rund zehnmal tiefer in das Universum blicken als bei bisherigen Untersuchungen dieser Art. An der Entwicklung und dem Bau der OmegaCAM waren deutsche, niederländische und italienische Forschungsinstitute beteiligt: Das Institut für Astrophysik der Universität Göttingen war dabei federführend für die Instrumentenmechanik, die optische Auslegung sowie die Installation. Rund 30 Terabyte Daten pro Jahr soll sie im Vollbetrieb produzieren, für deren effiziente Verwaltung eigene Software entwickelt werden musste.

Daniel Fischer

ESO-Pressemitteilung:
www.eso.org/public/germany/news/eso1119
Rolle des UK:
www.stfc.ac.uk/News+and+Events/34879.aspx
Rolle Deutschlands:
www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=3891

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