Supernova 13. Größe jetzt auch in Messier 95!

Der Planet Mars zog am 17. März nahe bei M 95 (mit Supernova 2012aw) und M 96 vorbei. Digitalfoto, 0:02 MEZ, 3"-Refraktor bei 600mm, Canon EOS 350Da, ISO 800, 11×5min. [Klaus Birkner]
SN 2012aw am 25.3.2012, 23:35 MEZ, Digitalfoto, 20"-Cassegrain bei 3454mm, Canon EOS 1100D Astro, ISO 1600, 70×2min. Nachbearbeitung mit Pixinsight 1.7.x. Sternwarte Peterberg, Saarland. [Markus Janes]
SN 2012aw am 25.3.2012, 23:35 MEZ, Digitalfoto, 20″-Cassegrain bei 3454mm, Canon EOS 1100D Astro, ISO 1600, 70×2min. Nachbearbeitung mit Pixinsight 1.7.x. Sternwarte Peterberg, Saarland. [Markus Janes]
Zu der bereits im letzten Newsletter gemeldeten Supernova 2012au in der Galaxie NGC 4790, die bereits am 2. März aufgenommen, aber erst zwei Wochen später entdeckt worden war, hat sich am 16. März in Messier 95 im Löwen eine weitere Supernova gesellt – in unmittelbarer Nähe des Planeten Mars. Auch sie ist im Visuellen nicht heller als 13,m2 geworden, aber besser zu erkennen – zumal Mars nun rückläufig nach Westen wandert und die Beobachtung und Fotografie in den nächsten Tagen immer weniger stört. Die Supernova in der lichtschwachen Galaxie NGC 4790 ist mit 13,m5 genauso schwach und erst gegen Mitternacht gut beobachtbar. Beide Supernovae werden voraussichtlich noch mehrere Wochen in der Reichweite mittlerer Amateurteleskope bleiben.

Die im August 2011 entdeckte Supernova 2011fe in M 101 im Großen Bären ist mit 15,m5 noch immer relativ hell und jetzt ebenfalls am Abendhimmel gut beobachtbar. Während bei der letzteren Supernova (des Typs Ia) und auch SN 2012au (Typ Ib) kein Vorgängerstern auf früheren Aufnahmen u.a. des Hubble Space Telescope aufgespürt werden konnte, gibt es für den als SN 2012aw explodierten Stern einen vielversprechenden Kandidaten. Es handelt sich um eine Supernova des Typs II-P, d.h. die Explosion eines massereichen Sterns – und tatsächlich zeigen alte Hubble-Aufnahmen (im »Hubble Legacy Archive« ideal erschlossen) am Ort der Supernova einen schwachen rötlichen Stern mit 24m im nahen IR und 27m im V-Band. Letzteres entspricht bei der Entfernung der Galaxie einer absoluten Helligkeit von etwa –3,M3: der röteste und mit rund 3400 Kelvin kühlste Vorgängerstern einer Typ-II-Supernova, der je nachträglich identifiziert wurde. Seine Masse lässt sich anhand der Helligkeit in den verschiedenen Hubble-Filtern und Modellen zu nur 8 Sonnenmassen berechnen.

Daniel Fischer & Wolfgang Vollmann

Supernova 2012aw in M 95:
www.rochesterastronomy.org/sn2012/sn2012aw.html
Supernova 2012au in NGC 4790:
www.rochesterastronomy.org/sn2012/sn2012au.html
The Astronomer’s Telegram:
www.astronomerstelegram.org

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