Am 15.10. zieht unser Nachbarplanet Mars am Hauptstern des Sternbildes Löwe, Regulus (lat. Bezeichnung für »Prinz«), in knapp 1° Abstand vorbei. Dabei sind die Helligkeiten beider Objekte nahezu gleich: Mars besitzt eine scheinbare Helligkeit von 1,m6 und Regulus von 1,m4. Allerdings wird ein interessanter Farbkontrast sichtbar werden: Zeigt sich Mars in bekannter rötlicher Färbung, so erscheint Regulus mit der Spektralklasse B7 deutlich bläulich-weiß.
Beide Objekte gehen kurz vor 3:00 MESZ am Osthimmel auf und erreichen bis zum Beginn der bürgerlichen Dämmerung eine Höhe von rund 45° über dem Horizont. Verlängert man die Strecke Regulus – Mars etwa um dieselbe Entfernung weiter nach Norden, zeigt sich mit einem Fernrohr ein weiterer Gast: der Komet C/2012 S1 (ISON) mit ca. 9m. Seine Helligkeit wird in den Folgetagen langsam zunehmen und Anfang November 8m erreichen. Dabei bewegt er sich im Sternbild Jungfrau weiter auf die Sonne zu. Im weiteren Verlauf des Monats verschiebt sich die Aufgangszeit des Kometen immer weiter in die Morgenstunden. Mitte November wird seine Helligkeit bei etwa 5m angenommen und soll in der letzten Dekade rasant steigen, wobei der Komet dann zunehmend in der Dämmerung verschwindet (vgl. interstellarum 90, S. 23).
Am 28.11. erreicht der Komet mit 0,01AE den sonnennächsten Punkt auf seiner Bahn. Sehr optimistische Prognosen erwarten dann eine Helligkeit, bei der der Komet bereits am Tageshimmel sichtbar sein soll. Dabei steht er jedoch knapp neben der Sonne, so dass unbedingt auf ausreichenden Augenschutz geachtet werden muss. Sollte der Komet die Sonnenpassage überstehen und nicht dabei zerstört werden, könnte kurz danach Ende November der Kometenschweif nach Sonnenuntergang am Abendhimmel gesichtet werden, da er von der Sonne weg steil nach Norden gerichtet sein wird.
André Knöfel
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