Merkur in östlicher Elongation am 29. Dezember

Merkur im Dezember am Abendhimmel, Sonne 6° unter dem Horizont.

Merkur am Abend: Kurz vor Weihnachten öffnet sich ein kleines Fenster zur Merkurbeobachtung, das bis in die ersten Januartage reicht. Etwa ab dem 20. Dezember kann man sein Glück versuchen, dann steht der –0Magnitude5 helle Merkur für 10° Ost und 50° Nord um 16:45 MEZ 4° hoch im Südwesten, während die Sonne 4° unter den Horizont getaucht ist. Mehr gibt der noch relativ flache Ekliptikverlauf kurz vor der Wintersonnenwende trotz 17,5° Elongation nicht her, zumal Merkur bis Jahresende noch wenige Grad südlich der scheinbaren Sonnenbahn steht.

Die Verhältnisse verbessern sich täglich ein wenig, an Heiligabend steht Merkur zur gleichen Zeit 6° hoch. Am 29. Dezember, wenn er mit 19,7° seine größte Sonnendistanz erreicht, ist der –0Magnitude3 helle Planet um 17 Uhr MEZ 6° hoch bei einer Sonnentiefe von –5,5° zu sehen. Für eine bessere Show reicht es diesmal nicht, denn schon nähert sich Merkur wieder der Sonne an, wird im Teleskop zur Sichel und büßt Helligkeit ein. Letztmalig am 7. Januar 2016 kann man ihn mit +0Magnitude9 unter guten Sichtbedingungen um ca. 17 Uhr MEZ kurz erspähen.

Die geringe Horizonthöhe erschwert es Beobachtern mit Teleskopen, die Phase des winzigen Planetenscheibchens zu erkennen. Der scheinbare Durchmesser Merkurs liegt im genannten Sichtbarkeitsfenster ohnehin nur zwischen 6″ und 9″.

Paul Hombach

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