Glück muß man haben: Das Steward Observatory der University of Arizona hat ein vollwertiges 50-cm-Teleskop mit einer modernen Infrarot-Kamera geschenkt bekommen, das künftig Sternfreunden im Rahmen der Astronomy Camps der Universität zur Verfügung stehen wird. Das Gerät ist inzwischen aus dem Staat Washington, wo es auf der Privatsternwarte stand, auf den Mount Lemon in den Santa Catalina Mountains, 70 km nördlich von Tucson, umgezogen: Der Besitzer John Jamieson, der den Detektor in enger Zusammenarbeit mit der Universität entwickelt hatte, war 1999 gestorben, und seine Hinterbliebenen schenkten es dem Steward Observatory.
Nachdem auf dem Mt. Lemon ein neuer Schutzbau entstanden war, konnte das »John Jamie Telescope« am 29. Oktober eingeweiht werden. Der Berg ist schon seit 18 Jahren Schauplatz der »Astronomy Camps«, bei denen junge wie erwachsene Sternfreunde mit Teleskopen von 30 bis 155 cm Öffnung nächtliche Astronomie wie die Profis erleben und tagsüber auch in deren Schlafräumen ruhen können (wofür typischerweise 500 bis 700 Dollar fällig werden). Der Quecksilber-Cadmium-Tellur-Detektor des Jamie Telescope mit 256 x 256 Pixeln ist ein Abfallprodukt der Entwicklung des IR-Detektors für das NICMOS-Instrument auf dem Hubble Space Telescope und öffnet den Astro-Campern ein völlig neues (und im Profi-Bereich seit Jahrzehnten sehr populäres) Fenster in den Kosmos: Interstellare Staubmassen werden durchdrungen, kühle Objekte besser sichtbar. Und da das Jamie Telescope zusätzlich über eine »normale« CCD-Kamera mit 1000 x 1600 Pixeln verfügt, die dank eines Strahlteilers parallel mit der IR-Kamera arbeitet, wird der Unterschied sofort erkennbar.
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