Einen ganzen Sonnenzyklus lang hat der Michelson Doppler Imager auf dem Satelliten SOHO ununterbrochen die Sonne aufgenommen, und auch wenn seine Pixel zwei Bogensekunden groß sind, so liefert emsige Astrometrie über die Jahre doch ein genaues Bild: Der Durchmesser der Sonne schwankte seit Mitte der 1990-er Jahre um nicht mehr als 0,044″ um 1918,6″ ± 0,3″ (bezogen auf die Entfernung 1AE). Die erstaunliche Konstanz des Sonnendurchmessers angesichts erheblicher Veränderungen unseres Sterns im Laufe des Zyklus überrascht ebenso wie der Mittelwert, der um erstaunliche 0,7″ kleiner als der allseits verwendete IAU-Wert für den Sonnendurchmesser ist. Letzterer basiert auf zahlreichen Messungen vom Erdboden aus: Da sorgt wohl die Atmosphäre für eine leichte Verbreiterung des Sonnenbildes. Und auch zuweilen behauptete leichte Schwankungen des Durchmessers mit dem Zyklus gehen vielleicht auf Effekte in der Atmosphäre zurück, die die Sonne steuert.
Daniel Fischer
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