RAUMSTATION IM FOKUS – Bilder der Internationalen Raumstation ISS mit einfachen Mitteln

Abb.: Die Internationale Raumstation ISS fotografiert von der Erde aus während eines Überflugs am 8. Juni 2016. [T. Mellenthin]

Den deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst wird man von der Erde aus zwar nicht auf der Internationalen Raumstation ISS sehen können, doch lassen sich mit vergleichsweise einfacher Ausrüstung schon interessante Details von diesem Außenposten der Menschheit im Erdorbit erkennen. Mit Übung und dem richtigen Know-how gelingen spektakuläre Bilder der ISS. Dieser Artikel verrät, was man beachten muss.

Als Schwergewicht von 420 Tonnen, mit einer Spannweite von 100 Metern und fast viermal so groß wie die russische Raumstation Mir umrundet die Internationale Raumstation ISS in einem niedrigen Erdorbit von etwa 400km Höhe und mit einer Geschwindigkeit von 28.000km/h alle 90 Minuten die Erde. Der schieren Größe dieses seit dem Jahr 2000 dauerhaft bewohnten Forschungshabitats am Rande zum All ist es auch zu verdanken, dass wir der ISS fast täglich in der frühen Morgen oder späten Abenddämmerung schon mit bloßem Auge dabei zusehen können, wie sie langsam von Westen kommend ihre Bahn über den Himmel zieht. Auch ohne Hilfsmittel ein eindrucksvolles Schauspiel, erreicht sie dabei doch eine Helligkeit von bis zu –5 mag. und erstrahlt damit in etwa genauso hell wie die Venus.

Durch Zufall zum Fotomotiv

Einer Zufallsbegegnung im August 2013 war es zu verdanken, dass ich die ISS als potentielles Fotomotiv für mich entdeckt habe. Beim First Light eines selbstgebauten 8-Zoll-Dobson war an ernsthafte Beobachtung zu dieser Jahreszeit naturgemäß nicht zu denken. Für einen ersten Test boten sich nur der Mond und später ein paar wenige helle Objekte am abendlichen Kleinstadthimmel an. Nach einer viertel Stunde Sightseeing auf dem zunehmenden Mond, der das Bildfeld des 18mm Okulars fast komplett ausfüllte, war plötzlich ein sehr heller, relativ schneller Lichtpunkt in der noch frühen Dämmerung wahrzunehmen. Das Telrad ca. fünf Grad vorgehalten, brauchte es einige Versuche, bevor der strahlend helle Punkt durchs Bildfeld huschte: die Internationale Raumstation und andeutungsweise auch ihre Solarpanele waren da für einen kurzen Augenblick zu sehen. Und obwohl das Ganze sehr schnell ging und ein weiterer visueller Sichtungsversuch durch die Dachgiebel im Osten vereitelt wurde, war diese erste Begegnung so eindrücklich, dass der Wunsch geboren war, das eben Erlebte fotografisch festzuhalten (…)

Den ausführlichen Praxis-Tipp von Torsten Mellenthin finden Sie in der Ausgabe 16 (August/September 2018) von Abenteuer Astronomie. Das Heft bekommen Sie auch im Oculum Shop.

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