Gut eine Woche vor Neumond geht unser Trabant am 7. Juli 2018 erst nach Mitternacht auf, so dass für eine Beobachtung nur die kurze Nacht bleibt, bevor die frühe Dämmerung den Nachthimmel wieder aufhellt. Prominent am Terminator steht der bekannte Copernicus. Doch südlich davon ist mit dem Krater Bullialdus ein weniger besuchtes Beobachtungsziel zu finden.
Kleiner Bruder von Copernicus
Auf fast der gleichen selenografischen Länge wie Copernicus findet sich das Ringgebirge Bullialdus. Beide Krater stehen somit zur gleichen Zeit am Terminator und sind gut vergleichbar. Wie Copernicus besitzt auch Bullialdus einen sehr gut erhaltenen Wall, Terrassen und ein massives Zentralgebirge. Damit könnte man ihn als »kleinen Bruder« von Copernicus bezeichnen. Allerdings fehlt ihm dessen ausgeprägtes Strahlensystem. Im Umfeld von Bullialdus sind etliche Satellitenkrater zu erkennen. Die größten von diesen, Bullialdus A (26km) und B (32km) liegen direkt südlich. Dort verläuft auch ein Streifen von hellem Auswurfmaterial, das zum Strahlensystem von Tycho gehört.
Ein »Damm« auf dem Mond
In Richtung des Oceanus Procellarum (Ozean der Stürme) führt von Bullialdus in nordwestlicher Richtung eine flache talähnliche Struktur. Diese beginnt praktisch am Wall des Kraters und verläuft bis zum Oceanus Procellarum.
Hinter einem Gebirgsausläufer ist bei günstigem Sonnenstand eine besondere Formation sichtbar, deren Ursprung ungeklärt ist. Dort quert eine Struktur mit ca. 10km Breite und ca. 17km Länge das Tal an der breitesten Stelle wie ein Damm. Im englischen Sprachraum wird diese Formation als »causeway« bezeichnet. Lambert SpixAnzeige
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