Spix‘ Blick zum Mond: Vallis Snellius – das längste Mondtal

Abb. 1: Das Vallis Snellius ist nur schwer zu erkennen. [NASA/GSFC/Arizona State University]

Im »Blick zum Mond« vom 16. Februar 2018 ging es um die große Wallebene Petavius am jungen Sichelmond. Gut zwei Wochen später, am 3. März 2018, – bei einem Mondalter von 16 Tagen nach Neumond – steht wieder die gleiche Region am Terminator; allerdings jetzt bei untergehender Sonne auf dem Mond. Südwestlich von Petavius findet man nun das Kraterpaar Snellius und Stevinus und dazwischen das längste Mondtal: Vallis Snellius, das Snelliustal.

Das ungleiche Kraterpaar

Das Kraterpaar Snellius (86km) und Stevinus (72km) erscheint als zwei typische Mondkrater, aber in sehr unterschiedlichen Erhaltungsstadien. Stevinus ist noch sehr gut erhalten und zeigt einen klar abgegrenzten, steil erscheinenden Wall und einen großen Zentralberg mit einigen kleineren Nebengipfeln. Der weitgehend ebene Kratergrund ist mit Lava überflutet. Snellius wirkt dagegen deutlich weniger klar definiert. Besonders die inneren Wallhänge sind durch eine Vielzahl späterer kleiner Einschläge in Mitleidenschaft gezogen und auch der Kraterboden wirkt rau. Durch den südlichen Teil von Snellius verläuft das Vallis Snellius, das Snelliustal.

Abb. 2: Das Snelliustal erstreckt sich über 640km und ist damit das längste bekannte Tal auf dem Mond. [NASA/GSFC/Arizona State University]

Das längste Mondtal

Mit 640km ist das Vallis Snellius das längste benannte Tal des Mondes. Die Formation besteht aus einer geraden Kette von sich überlagernden Kratern unterschiedlicher Größe. Das Snelliustal beginnt etwa südlich des 44km großen Kraters Borda, verläuft in südöstlicher Richtung quer den namensgebenden Krater Snellius und weiter bis wenigstens südöstlich des 66km großen Krater Adams. Die Struktur ist durch spätere Einschläge sehr stark erodiert und lässt sich nur schwer verfolgen. Im Teleskop benutzt man am besten eine kleine Vergrößerung, um das Tal im Ganzen sehen zu können. Der Ursprung des Tales könnte mit der Entstehung des Mare Nectaris (Nektarmeer) zusammenhängen, da die Linie des Vallis Snellius in etwa radial vom Zentrum des Mondmeeres verläuft. Lambert Spix

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