Der oben beschriebene Infraroteffekt wurde dazu gezielt ausgenützt: Man überwachte ihn mit dem Spitzer Space Telescope und wartete, bis eine Staubwolke besonders hell aufleuchtete. Dann richtete man eines der größten optischen Teleskope der Erde auf diese Stelle, das japanische Subaru-Teleskop. Eile war geboten, weil die Echos schnell weiterziehen. Die Aufnahme von Spektren gelange eindeutig das Licht einer Supernova, und zwar einer Verwandten der Supernova 1993J. Sie ist der Prototyp der Supernova-Klasse IIb mit sowohl Wasserstoff- als auch Helium-Emission, weil der Stern vor seiner Explosion einen Großteil seiner Wasserstoffhülle verloren hat. Nimmt man die seinerzeit ungestört in Messier 81 beobachtete SN 1993J als Maßstab, die eine absolute Maximalhelligkeit von –17,5M erreichte, und berücksichtigt man die 8 Größenklassen Staubextinktion in Richtung von Cas A, dann ergibt sich, dass die Supernova seinerzeit (es muss nach der Expansionsrate des Überrests im Jahre 1681±19 gewesen sein) nur eine maximale scheinbare Helligkeit von +3,2m am Himmel erreichte und dies auch nur für kurze Zeit. So wird plausibel, warum sie damals wohl alle Welt übersehen hat – mit Ausnahme des Astronomen Flamsteed möglicherweise, der just an ihrem Ort 1680 einen Stern 6. Größe verzeichnete, der heute fehlt. Vor allem aber wissen wir nun, welcher Art von Sternexplosion wir jenen Supernovarest verdanken, der wegen seiner Nähe (rund 10000 Lichtjahre) und Jugend besonders gut zu untersuchen ist.
Daniel Fischer
Die Cas-A-Lichtechos: http://arxiv.org/abs/0805.4557 | |
Pressemitteilung: www.mpia.de/Public/menu_q2.php?Aktuelles/PR/2008/PR080529/PR_080529_de.html | |
Pressemitteilung: http://cfa-www.harvard.edu/press/2008/pr200811.html |
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