Im letzten Dezemberdrittel beginnt eine Merkur-Morgensichtbarkeit, die bis Mitte Januar reicht. Am Morgen des 20. Dezember hat der innerste Planet bereits einen Abstand von 16,5° zur Sonne. Seine Helligkeit beträgt 10. Er steht 5° hoch im Südosten, wenn die Sonne noch 7° unter dem Horizont steht. Für 50° Nord und 10° Ost ist das um 7:30 MEZ der Fall. Zur Beobachtung des Planeten in der Morgendämmerung ist ein Fernglas hilfreich. Auch muss die Sicht zum Horizont frei sein. Die Sichtbedingungen verbessern sich nun täglich: Am 1. Weihnachtstag beträgt Merkurs Helligkeit schon 00 und sein Sonnenabstand ist auf 20,5° gewachsen – das ist mehr als der Maximalwert bei seiner letzten Morgensichtbarkeit im September!
Höhepunkt der Merkur-Morgensichtbarkeit an Neujahr
Am Neujahrstag erreicht Merkur schließlich einen maximalen Winkelabstand von fast 23°. Dabei wird er -04 hell. Am 1. Januar geht Merkur für 50° Nord und 10° Ost um 6:30 MEZ auf, die Sonne folgt um 8:16 MEZ. Ab 7:00 MEZ sollte der eilige Götterbote mindestens eine halbe Stunde lang einfach mit einem Fernglas über dem Südosthorizont zu sehen sein, unter guten Sichtbedingungen auch mit bloßem Auge. Danach nähert sich der innerste Planet wieder der Sonne an. Am 15. Januar kommt es noch zu einer einer schönen Begegnung mit Mond und Saturn, bei der Merkur noch einen Abstand von 19,5° zur Sonne aufweist, doch kann er diesen Winkel schon nicht mehr gut in Höhe über dem Horizont umsetzten. Nach diesem Rendezvous zieht sich Merkur zurück.
Merkur zeigt sich im Laufe eines Jahres im Wechsel nur für einige Tage am Abend- oder Morgenhimmel. Da er sich von der Erde gesehen höchstens 28° von der Sonne entfernen kann, bleibt er dabei ein horizontnahes Objekt in der Dämmerung. Auch wenn er seinen größten Winkelabstand zur Sonne erreicht, wird er nicht automatisch für unsere Breiten sichtbar. Seine Abendsichtbarkeiten fallen in der Regel in das erste und die Morgenerscheinungen in das zweite Halbjahr. Dann steht Merkur jeweils nördlicher als die Sonne und damit etwas steiler über dem Horizont. Diese Morgensichtbarkeit weicht von der Regel ab, da die Sonne noch nahe des Winterpunktes steht, den Merkur erst am 11. Januar durchläuft. Dabei kommt es zu einer engen Begegnung mit Saturn, der dann wieder am Morgenhimmel auftaucht. Viel Glück beim Beobachten!
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