Am Morgen des 13. November kommt es zu einem Venus-Jupiter-Rendezvous, wenn sich beide hellen Planeten auf nur einen halben Monddurchmesser Abstand nahe kommen. Zwei Tage später zieht die abnehmende Mondsichel nah an Mars vorbei. Am 17. November, einen Tag vor Neumond, kann man versuchen, die ultrafeine abnehemde Mondsichel neben Venus und Jupiter in der Morgendämmerung zu finden.
Venus-Jupiter-Rendezvous am Horizont
Um das enge Stelldichein von Venus und Jupiter zu verfolgen, sind klare Sicht und ein freier Blick an den Südosthorizont nötig. Venus, die in den vergangenen Wochen in der Rolle des Morgensterns glänzte, wird langsam von der Sonne eingeholt. Am Morgen des 13. November beträgt ihr Winkelabstand nur noch 14° – Tendenz schrumpfend. Gleichzeitig kommt Jupiter nach einer mehrwöchigen Sichtbarkeitspause wieder hinter der Sonne hervor, sein Vorsprung auf das Zentralgestirn wächst täglich. Die gegensätzlichen Wege der beiden Planeten kreuzen sich nun. Wegen des geringen Abstands der Beteiligten zur Sonne findet das Treffen tief über dem Horizont statt. Für einen Ort auf 50° Nord und 10° Ost steht das Duo um 6:45 MEZ ca. 5° hoch. Um 7:00 MEZ, eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang, stehen Venus und Jupiter 7° hoch und ihr gegenseitiger Abstand beträgt nur 16′ – das entspricht etwa dem halben scheinbaren Monddurchmesser am Himmel. Ein Teleskop bei 100× Vergrößerung wird beide Objekte gemeinsam im Feld des Okulars darstellen. Venus ist an diesem Morgen nur noch 10″ groß und zu 97% beleuchtet. Jupiter wird ein 30″ großes Planetenscheibchen zeigen und – bevor es zu hell wird – seine vier Galileischen Monde.
Zugabe: Zwei Treffen mit schmaler Mondsichel
Oberhalb des Planetenduos steht Mars im Sternbild Jungfrau. Er erhält am Morgen des 15. November Besuch von der abnehmenden Mondsichel. Der engste Abstand wird mit 2,5° um 4:39 MEZ erreicht (vgl. Abenteuer Astronomie Himmelsalmanach 2017, S. 131). Zwei Tage später, am Morgen des 17. November, ist die Mondsichel ca. 3° nordöstlich der Venus zu finden. Hierzu wird ziemlich sicher ein Fernglas nötig sein, denn die Mondsichel ist extrem schmal: Nur 29 Stunden vor Neumond zeigt sich der Erdtrabant nur noch zu 1,5% beleuchtet. Um diese Konstellation zu sehen, ist neben Wetterglück gutes Timing in der Morgendämmerung nötig! Mitmachen ist bekanntlich ein Grundgedanke von Abenteuer Astronomie. Deshalb sind Ihre Beobachtungsberichte und Bilder vom Venus-Jupiter-Rendezvous oder den anderen Begegnungen auf Astrofoto Community oder auf unserer Facebookseite herzlich willkommen! Viel Erfolg beim Beobachten!
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