Das wohl umstrittenste Phänomen des Sonnensystems ist ein angebliches Glühen der Nachtseite der Venus im sichtbaren Licht, das seit Jahrhunderten immer wieder von visuellen Beobachtern zum Teil an kleinen Teleskopen wahrgenommen, aber nie überzeugend fotografiert oder theoretisch plausibel gemacht werden konnte. Die gegenwärtige Abendsichtbarkeit mit der Venussichel hoch am Himmel bietet ideale Bedingungen für Beobachtungsversuche – und prompt hat es einen Alarm gegeben, der ernst genommen werden könnte: Er stammt von der British Astronomical Association, die sich auf einen nicht namentlich genannten »erfahrenen Beobachter« bezieht, der das aschgraue Licht (engl. ashen light) am 24. April gegen 23:00 MESZ deutlich gesehen haben will. Noch bis Mitte Mai ist die Venuselongation so groß, dass für fotografische Nachweisversuche – mit gezielter Überbelichtung der Venussichel oder besser noch ihrer koronografischen Abdeckung – genau jetzt die richtige Zeit ist. Wichtig ist dabei ein tiefes Verständnis für innere Reflexionen der Optik! Trotz der gewaltigen Fortschritte in der Planeten-CCD-Fotografie in den letzten 25 Jahren ist der Status des aschgrauen Lichts keinen Deut klarer geworden, und die Zahl der Veröffentlichungen hat sogar abgenommen: Jetzt besteht die Chance, diesen Missstand zu beenden.
Daniel Fischer
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