In Großbritannien ist jetzt ein komplexes Modell erstellt worden, wie das Licht von Straßenlampen im Detail gestreut wird und letztlich zur Aufhellung des Nachthimmels beiträgt: Auf kleine technische Einzelheiten des Lampenschirms kommt es ebenso an wie auf die Umgebung — so tragen in der Stadt die Reflexion von der Straße erheblich bei, was im ländlichen Raum fehlt. Dort erhellt praktisch nur jenes Licht den Himmel, das die Lampe unsinnigerweise oberhalb des Horizonts abgibt. Auch der Farbton der Lampen spielt eine Rolle: je bläulicher, desto mehr gelangt letztlich kraft der Streugesetze an den Himmel. Relativ simple Umbauten an den Lampenabschirmungen können jedoch schon viel helfen — und die konkreten Empfehlungen der Studie werden z.B. bei der Beleuchtung britischer Autobahnen bereits umgesetzt. Daniel Fischer
Ähnliche Artikel
Das zweite Dark-Sky-Reservat der Erde liegt in Großbritannien
Oktober 28, 2011
0
Die Verwandlung von 60km Autobahn A40 zwischen Duisburg und Dortmund für einen Tag in ein gigantisches Volksfest – das »Stillleben« am 18. Juli, optischer Höhepunkt der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 – hat eine Arbeitsgruppe von Volkssternwarten aus dem Ruhrgebiet zu einer konzertierten Aktion inspiriert. Zehn der 20000 zur Verfügung stehenden Tische wurden – über einen Großteil der Strecke verteilt – zu einem leidlich maßstabsgerechten Modell des Sonnensystems, mit einheitlichem Design und Wegweisern untereinander, die den Zusammenhang verdeutlichen sollten. Angesichts der Abstände von vielen Kilometern zwischen den Tischen und dem ungeheuren Gedränge der geschätzten 3 Millionen Besucher, konnte dies natürlich kein Planetenwanderweg im herkömmlichen Sinne werden: Die mit Bildern der Planeten drapierten Stationen mussten jede für sich alleine wirken, und das war auch der Fall. Interessierte Fragen zur Astronomie, von technisch bis seltsam (so zu einem angeblich im Himalaya zu hörenden »Brummen der Planeten«) prasselten auf die Betreuer ein, zu denen auch Berufsastronomen der Uni Bochum, Mitarbeiter des dortigen Planetariums und Sternfreunde des Köln-Bonner Astrotreffs gehörten. Überall, wo Teleskope aufgestellt waren, die dank des überwiegend sonnigen Wetters die Sonne im Weißlicht und Hα zeigten, bildeten sich bald Menschentrauben. Insgesamt etwa 5000 »Kontakte« dürfte es im Laufe des Stilllebens gegeben haben, und noch einmal wehte die Atmosphäre des Astronomiejahres 2009 über die Autobahn. Kein Wunder: Die Organisation hatte der weiter fortbestehende IYA-Regionalknoten Rhein-Ruhr geleistet, und viele der Aktiven waren genau dieselben Amateurastronomen, die im Astronomiejahr ihre Liebe zur Astronomie in der Öffentlichkeit entdeckt hatten. Daniel Fischer
Juli 9, 2010
0
Kommentar hinterlassen