Das kleine Objekt im Kuiper-Gürtel weit hinter der Neptun-Bahn, an dem die NASA-Raumsonde New Horizons – die 2015 den Zwergplaneten Pluto besucht hatte – am 1. Januar 2019 vorbei fliegen wird, ist etwa so groß wie nach den Helligkeitsmessungen mit dem Hubble Space Telescope vermutet, aber es ist alles andere als eine Kugel: Das ist das klare Ergebnis der Beobachtungen einer Sternbedeckung durch 2014 MU69 am 17. Juli, als fünf der senkrecht zu seinem Schattenpfad aufgestellten Dobson-Teleskope den Stern bis zu einer Sekunde lang verschwinden sahen.
Die Daten lassen sich entweder als ein sehr gestrecktes Objekt von 30 km Länge oder aber besser noch als Kontakt-Doppelkörper aus zwei 20 und 18 km großen eher rundlichen Gebilden interpretieren: Solch ein ‚contact binary‘ ist unter den Kleinkörpern des Sonnensystems eine verbreitete Form und somit keine wirkliche Überraschung. Die guten Daten vom 17. Juli waren nur möglich geworden, weil die Bahn von 2014 MU69 mit neuer Hubble-Astrometrie von Ende Juni und Anfang Juli noch einmal stark verbessert worden war: zu spät für die gescheiterte erste Sternbedeckungs-Kampagne am 3. Juni, als der Schatten außerhalb aller in Südamerika und Südafrika aufgestellen Teleskope vorbei gelaufen war, wie man nun weiß. Und auch die fliegende Sternwarte SOFIA verpasste den Schatten am 10. Juli, nunmehr immerhin sehr knapp. Sie war sie ihm aber so nahe gekommen und ihre Messungen waren so klar, dass aus dem Ausbleiben jedweder Verfinsterungen des damals beobachteten Sterns auf eher wenig bedrohliche Sekundärkörper in der Nähe des zweiten Ziels von New Horizons und die Abwesenheit eines Rings geschlossen werden kann: freie Bahn für die Sonde!
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