Immer wieder tauchen wissenschaftliche Arbeiten auf, die vorgeben das Verhalten des Sonnendynamos über viele Aktivitätszyklen im Griff zu haben: Besonders gerne wird dann über eine generelle Abnahme der Sonnenflecken bis hin zu einem neuen Maunder-Minimum mit ungeahnten Auswirkungen auch auf die Erde spekuliert, aber davon sollte man tunlichst Abstand nehmen. Eine systematische Analyse der Magnetfeldrichtungen von Fleckengruppen hat nämlich gezeigt, dass eine Handvoll »falsch« gepolte große Fleckengruppen schon vor Jahren für die herrschende Flaute des laufenden 24. Zyklus gesorgt hat. Ihre Anwesenheit schwächte während des vorangegangenen langen Minimums die Ausbildung eines starken polaren Sonnenfeldes deutlich, welches wiederum für starke Fleckenbildung im folgenden Maximum benötigt wird. Wie es mit der Sonne in den nächsten Jahrzehnten weiter geht, ist damit prinzipiell nicht voraus zu sagen: Welche Orientierung eine bestimmte Gruppe hat, ist ein allein von Turbulenzen bestimmter Zufallsprozess.
Daniel Fischer
www.mps.mpg.de/4036283/PM_2015_07_29_Warum_die_Sonne_schwaechelt |
arxiv.org/abs/1507.01764 |
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