Spix‘ Blick zum Mond: Helm und Pfeilspitze am Ostervollmond

Abb. 1: Rund um das Mare Humorum gibt es auch bei Vollmond einiges zu entdecken. [Rolf Hempel]

Zu Ostern ist bekanntlich Vollmond und auf dem Mond vermeintlich nichts zu beobachten. Doch es gibt Formationen auf der Mondoberfläche, die sich besonders bei hohem Sonnenstand auffinden lassen. So zeigen sich um das Mare Humorum (Meer der Feuchtigkeit) herum zwei ungewöhnliche Gebiete mit den inoffiziellen Bezeichnungen »Helm« und »Pfeilspitze«, die in der Mondforschung unter dem Begriff »Red Spots« eingeordnet werden. Bei hohem Sonnenstand sind die Umrisse dieser Regionen sehr gut erkennbar.

Abb. 2: »Helm« und »Pfeilspitze« sind bei hohem Sonnenstand leicht zu identifizieren. [Rolf Hempel]

Reizvoller Helm

Diese Formationen zeichnen sich dadurch aus, dass sie ultraviolettes Licht stark absorbieren und eine hohe Albedo aufweisen. Visuell können diese Strukturen sehr hell erscheinen. Zwei prominente Vertreter dieser Gattung sind besonders aufgrund ihrer charakteristischen Form für den Beobachter reizvoll. Der »Helm« (engl. The Helmet) ist eine 40km bis 50km große Aufwölbung des Mondbodens mit vulkanischem Ursprung. Er stellt also eine Art Insel aus älterem Gestein dar, die von jüngerer Lava umschlossen ist. Die Form eines Helmes ist bereits im kleinen Teleskop gut erkennbar. Auch bei niedrigem Sonnenstand lohnt sich ein Besuch. Zwei einzelne Bergspitzen – früher als Herigonius Pi und Eta bezeichnet – erheben sich 1300m bzw. 600m über das ansonsten nur etwa 200m hohe Gebiet.

Abb. 3: Bei niedrigem Sonnenstand sind die beiden Erhebungen des »Helms« erkennbar. [NASA/GSFC/Arizona State University]

Plateau wie eine Pfeilspitze

Die »Pfeilspitze« (engl. The Arrowhead) wird ebenfalls unter den Namen Hansteen Alpha oder Mons Hansteen geführt. Das auffallend helle dreieckige Plateau besitzt eine Höhe von 1000m bei einer Basis von 20km bis 30km.

Abb. 4: Die »Pfeilspitze« erscheint visuell besonders hell. [NASA/GSFC/Arizona State University]
Entstanden ist die Formation vor etwas 3,7 Milliarden Jahren vermutlich aus relativ zähflüssiger Lava. Ein Auffinden gestaltete sich recht einfach, da die »Pfeilspitze« genau zwischen den Kratern Hansteen und Billy liegt. Lambert Spix

Anzeige

MoonhopperDer Moonhopper, 1. Auflage
20 Mondtouren für Hobby-Astronomen
Autoren: Lambert Spix, Frank Gasparini

Krater, Rillen, Meere, Gebirge: Auf dem Mond gibt es viel zu sehen, doch im Teleskop fällt bei der Vielzahl der Objekte die Orientierung auf dem Mond schwer. Dieses Buch beschreibt leicht verständlich, wie man auf dem Mond navigiert, ohne vom Weg abzukommen. ||Im Praxisteil führen 20 Touren über den gesamten Mond und zeigen die schönsten Mondformationen für kleine und mittlere Teleskope. Alle besonders für Einsteiger sehenswerten Mondregionen sind abgedeckt, gleichzeitig werden auch Geheimtipps und schwierigere Ziele gezeigt. Ausführliche Beschreibungen und Übersichtsfotos unterstützen die Orientierung (…)

Erhältlich im Oculum-Shop (…)

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*