Jupiter, obwohl erst am Beginn seiner Beobachtungsperiode, zieht bereits jetzt die Planetenbeobachter in den Bann. Das verschwundene südliche Äquatorband gibt dem Planeten ein neues Gesicht, der Große Rote Fleck (GRF) leuchtet prominent wie selten (derzeit bei 150° Länge im System II). Aber auch sonst tut sich viel: Im Mai und Juni kam es im STB, nur wenige Längengrade »hinter« dem GRF, zu einer spektakulären Kollision mehrerer Flecken. Das weiße Oval BA, das aus der Verschmelzung der viele Jahrzehnte beobachteten »klassischen« weißen Ovale BC, DE und FA im Jahr 2000 hervorging, stieß nun auf den »STB-Remnant«, ein dunkles Segment des Bandes, das seit 2004 beobachtet wird. Zudem war ein dritter, jüngerer weißer Fleck an den Ereignissen beteiligt.
Während das Oval BA und auch das kleine weiße Oval antizyklonische Sturmsysteme sind, rotiert der STB-Remnant zyklonisch, also genau entgegengesetzt. Im Juni trafen alle drei aufeinander. Dabei verschmolzen die beiden Ovale, nachdem das kleinere mindestens eine komplette Umdrehung um das größere vollführt hatte. Das neue Oval BA sah kurzzeitig wie ein Ring aus und zeigt jetzt eine orange Färbung. Gleichzeitig kam es zu einem Ausbruch im STB-Remnant: Am 17.6. wurde ein sehr heller weißer Fleck sichtbar, wahrscheinlich eine Eruptionswolke. Er produziert in der Folge dunkle Flecken, die sich nun entlang des STB ausbreiten. Möglicherweise entsteht daraus das sonst recht schwache STB wieder neu. Diese Ereignisse erinnern an das, was für das SEB noch dieses Jahr erwartet wird: Ein »Revival« des Bandes, das vielleicht beeindruckendste atmosphärische Schauspiel im Sonnensystem. Beobachter sind deshalb dringend aufgerufen, den Riesenplaneten minutiös zu überwachen. .
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