Zwölf bisher unbekannte Planetarische Nebel am Rand der großen Virgohaufen-Galaxie M 87 sind jetzt mit dem Very Large Telescope der ESO und dem Multiobjekt-Spektrographen FLAMES identifiziert worden, 420000 bis 815000 Lichtjahre vom Zentrum der Galaxie entfernt: Bei sieben von ihnen zeigen die Radialgeschwindigkeiten klar, dass sie nicht an M 87 gebunden sind und damit zum Raum zwischen den Galaxien gehören. Die anderen fünf haben dagegen dieselbe Geschwindigkeit (relativ zur Erde) wie M 87 mit wenig Unterschieden: Sie gehören — mit einem mittleren projizierten Abstand von 470000Lj — eindeutig zu ihr. Die »Kante« zwischen den beiden Gruppen von Planetarischen Nebeln ist trotz der geringen Zahl der Objekte signifikant: Damit lässt sich auch sagen, dass Messier 87 einen Radius von knapp einer Million Lichtjahre Durchmesser hat, d.h. der Halo aus Sternen endet dort.
Sie ist zwar immer noch dreimal so groß wie unsere Milchstraße, aber theoretisch sollte M 87 noch um ein Mehrfaches ausgedehnter sein: Ein unbekannter Mechanismus hat ihr einen Teil des Halo entrissen. Klar geworden ist aber, dass sich der Virgo-Haufen intern noch lange nicht beruhigt hat und die Galaxien nach wie vor starken Veränderungen unterworfen sind: So dürften sich M 87 und M 86 »demnächst« das erste Mal nahe kommen.
Daniel Fischer
Originalarbeit: arxiv.org/abs/0905.1958 | |
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