Mehr als 250 bekannte Sterne in der Zentralregion des rund 1 Mio. Jahre alten Orionnebels wurden mit den beiden Teleskopsystemen betrachtet: Nur jeder zehnte zeigte überhaupt die für eine warme Staubscheibe charakteristische Radioemission bei 1,3mm. Und bei nur 8% der Sterne war mindestens 1/100 Sonnenmasse Staub vorhanden: Das gilt allgemein als die Untergrenze für das spätere Wachstum eines Jupiters. Im Mittel steckte in jeder Staubscheibe – so imposant viele auch auf Hubble-Aufnahmen als Proplyds (protoplanetary disks) erscheinen mögen – nur eine tausendstel Sonnenmasse. In anderen Sternentstehungsgebieten mit geringerer Dichte liegt der Anteil ausreichend massereicher Staubscheiben höher: Die vielen heißen Sterne des Orionnebels schaden den Scheiben offensichtlich. Interessanterweise entstand auch die Sonne in einer vergleichbar dichten Umgebung (deren Sterne sich natürlich schon lange voneinander getrennt und über die Milchstraße verteilt haben): Dass es bei ihr zu einem Jupiter und einem Saturn reichte, war vielleicht nur ein glücklicher Zufall. Systeme mit kleineren Planeten aber ohne Jupiters können sich indes auch aus massearmen Staubscheiben bilden: Weitere Verbesserungen an CARMA sollten Beobachtungen auch an ihnen ermöglichen. Dem gigantischen Atacama Large Millimeter Array (ALMA) in Chile wird es allerdings vorbehalten bleiben, Minischeiben nachzuweisen, aus denen immer noch fremde Erden entstehen könnten.
Daniel Fischer
Die Proplyds: hubblesite.org/newscenter/archive/releases/1994/24 |
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