Die erste Begegnung einer Raumsonde mit einem Körper im Kuiper-Gürtel hat einmal mehr die Formenvielfalt im Sonnensystem bestätigt: Der eisige Zwergplanet Pluto verfügt über hohe Berge ebenso wie über helle Ebenen, auf denen keinerlei Einschlagskrater zu finden sind. Auch sein großer Mond Charon kennt eine Anzahl auffälliger Landschaftsformen, gewaltige Gräben zum Beispiel. Nur ein kleiner Bruchteil der 50 Gigabit Daten, die die NASA-Sonde New Horizons bei ihrem nahen Vorbeiflug am 14. Juli sammelte, hat bisher die Erde erreich, oft verlustreich komprimiert, aber gleich das erste Bild eines Mosaiks von Nahaufnahmen definiert den Pluto und seine grundlegenden Landschaften geradezu. Zum einen zeigt es die Norgay Montes, bis zu 3500m hohe Berge, die nur aus Wassereis bestehen können: Kein anderes Eis wäre hart genug, eine solche Topografie zu halten. Und abrupt schließt sich Sputnik Planum an, eine riesige Ebene mit einer feinen Polygon-Struktur, die zum Teil durch dunkles Material nachgezeichnet wird.
Nicht ein Einschlagskrater ist hier zu sehen, weder in den Bergen noch in der Ebene: Grob geschätzt ist dieser Teil der Oberfläche jünger als 100 Millionen Jahre. Doch bedeutet das auch, dass Pluto heute – getrieben durch einen mysteriösen Motor – geologisch aktiv ist und seine Oberfläche mit eisiger Lava neu bildet? Auch Alternativen werden bereits erwogen, etwa mit sich im Lauf der Jahreszeiten umlagernden Frostschichten, und auch die Fließeigenschaften von ultrakaltem Eis könnten Krater verschwinden lassen. Plutos Atmosphäre ist jedenfalls noch da, wie New Horizons bei einer Sonnenbedeckung durch den Zwergplaneten maß und sie reicht weit in den Raum hinaus, womöglich sogar die überraschende dunkle Polkappe Charons mit komplexen Verbindungen beliefernd. Und noch eine frühe Erkenntnis von New Horizons: Der Durchmesser Plutos beträgt 2370±20 km, durchaus im Einklang mit den letzten astronomischen Analysen von 2014 übrigens – damit dürfte er einen hauchdünnen Vorsprung vor Eris haben, der freilich eine deutlich größere Masse hat.
Daniel Fischer
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