Neptun, der bläuliche Planet am Rand des Sonnensystems steht am 2. September in Opposition zur Sonne, ist also optimal zu beobachten. In den Wochen rund um die Neptunopposition ist es gar nicht so schwer, den Planeten mit dem Fernglas zu finden. Sie brauchen nur einen klaren Himmel und die folgende »Bedienungsanleitung«!
Am 2. September steht Neptun mit 78 im Sternbild Wassermann nahe des Sterns λ Aquarii. Seine Helligkeit liegt in Reichweite der meisten Ferngläser. Ab ca. 22:00 MESZ steht Neptun hoch genug im Südosten, um einen Beobachtungsversuch zu starten. So gehen Sie vor:
»Per Sternen-Navi« zum Neptun
1) Suchen Sie im Osten das »Herbstviereck« Pegasus.
2) Vom rechten unteren Eck (α Pegasi) folgen Sie einer Sternkette nach rechts, erst kommen zwei Sterne recht nahe beieinander, dann beim nächsten hellen Stern (θ Pegasi) stoppen.
3) Von dort schwenken Sie Ihr Fernglas senkrecht runter zu einer Sterngruppe, die aussieht wie das Logo eines Stuttgarter Autobauers.
4) Vom linken Stern dieser Figur geht es ca. zwei Gesichtsfelddurchmesser des Fernglases weiter runter bis zum nächsten helleren Stern. Das ist λ Aquarii. Sie haben Ihr Ziel fast erreicht!
5) Jetzt ein Grad (das entspricht zwei Monddurchmessern) nach rechts: Da stehen zwei schwächere Lichtpunkte übereinander. Der obere ist ein Stern, der untere Neptun.
Blaues Scheibchen im Teleskop
Im Fernglas bleibt Neptun punktförmig. Um sein nur 2,4″ großes Planetenscheibchen zu erkennen, brauchen Sie schon ein Teleskop mit einer Vergrößerung von 200×. Neptun erscheint bei genügender Lichtsammelleistung und Vergrößerung der Optik leicht bläulich. Für die Blaufärbung ist vor allem der Methangehalt in Neptuns Atmosphäre verantwortlich, der die roten Lichtanteile schluckt. Wer den Planeten mit einem Fernrohr von wenigstens 150mm Öffnung im Visier hat, kann sich an eine Sichtung des hellsten Neptunmondes Triton wagen. Der 2700km große Eismond ist mit 130 in mittelgroßen Amateurteleskopen zu sehen (s. auch Themenheft Himmels-Almanach 2016 S. 107).
Neptuns Umlaufzeit um die Sonne beträgt 165 Jahre. Entsprechend gemächlich bewegt er sich vor dem Hintergrund der Sterne. Erst im Jahr 2023 wird er vom Wassermann in das Sternbild Fische wechseln. Die Erde überholt den langsamen Planeten alle 367,5 Tage, wodurch eine Neptunopposition im folgenden Jahr nur rund 2 Tage später eintritt.
Keine Schanze,in NRW wie immer weiße Suppe, ich hätte gerne Neptun gesehen.