Die Erde kreist um die Sonne, diese ist Teil der Milchstraße, welche zur Lokalen Gruppe gehört, in der sie vermutlich die zweitschwerste Galaxie ist – aber auch diese Galaxienansammlung ist wiederum Teil eines Lokalen Superhaufens, der selbst wieder in einer noch größeren kosmischen Struktur sitzt: Sie wird durch ihre eigene Schwerkraft zusammengehalten und widersetzt sich daher der allgemeinen kosmischen (Hubble-) Expansion.
Wie groß dieser Superhaufen eigentlich ist, war bislang nur schemenhaft bekannt: Typischerweise betrachtet man dazu die Positionen aller potenziell dazugehörenden Galaxien im dreidimensionalen Raum. Nur wird deren Katalog mit wachsendem Abstand von der Milchstraße immer unvollständiger, womit der Rand des Superhaufens unscharf bleibt. Eine alternative Methode scheint ihn nun aber mit einiger Deutlichkeit lokalisiert zu haben: Dazu wurden die Bewegungen der Galaxien relativ zur Hubble-Expansion analysiert. Die Idee: Galaxien, die noch zum Superhaufen gehören, bewegen sich bevorzugt unter dessen Schwerkraft nach innen, und die Grenze ist durch jene Zone markiert, hinter der der reine Hubble-Fluss dominiert. Auch dieses Verfahren – bei dem eine Vollständigkeit des Katalogs unerheblich ist – hat natürlich Probleme, da die Rotverschiebung einer Galaxie innerhalb des Superhaufens nicht einfach in ihre Entfernung umgerechnet werden kann: Die zusätzliche Bewegungskomponente durch dessen allgemeine Schwerkraft und spezielle Massenkonzentrationen – »Attraktoren« genannt – kommen noch dazu.
Also mussten die Entfernungen der Galaxien, 8161 wurden insgesamt betrachtet, alle auf direktem Weg bestimmt werden, wozu sechs verschiedene Verfahren dienten. Am Ende war tatsächlich jenes Volumen umschrieben, in dem Galaxien nach innen strömen: Es hat ungefähr 520 Mio. Lj Durchmesser und enthält etwa 100 Billiarden (1017) Sonnenmassen, verteilt auf grob 100000 Galaxien. »Laniakea«, hawaiianisch für »gewaltiger Himmel« haben es die Astronomen getauft.
Daniel Fischer
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