Als man mit HARPS 400 inaktive Sterne der Spektralklassen F, G und K beobachtete, zeigten sie typischerweise ein scheinbar chaotisches Auf und Ab der gemessenen Radialgeschwindigkeit von 1,5m/s. Eine intensive Überwachung von sechs Sternen – je 50 Beobachtungen in 150 Tagen – entlarvte jedoch ziemlich oft eine periodische Komponente von 50 bis 100 Tagen: »Praktisch alle besitzen sie Planeten mit geringen Massen,« schloss Mayor damals, und durch kühne Extrapolation (bei 7% aller bisher untersuchten Sterne wurden sicher Planeten entdeckt, aber es gibt zahlreiche Auswahleffekte) war er schon vorher zum Schluss gelangt, dass nahezu jeder Stern Planeten irgendeiner Art besitzen sollte. Die neuesten HARPS-Daten, die Mitte Juni publik geworden sind, scheinen den Eindruck zu festigen; von den 45 Planetenkandidaten hat keiner mehr als 30 Erdmassen und mehr als 50 Tage Umlaufszeit. Unter den Funden ist auch ein Trio mit 4,2, 6,7 and 9,4 Erdmassen, das um denselben Stern kreist. Was bringt aber die Zukunft? Viele Photonen und lange Messreihen, supergenaue Referenzspektrallinien durch Laser: Dann, so Mayor letztes Jahr, müssten Radialgeschwindigkeiten noch von 1cm/s bis 10cm/s messbar werden! Über konkrete Instrumente dafür wird bereits nachgedacht.
Daniel Fischer
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