Zu einer besonderen Aktion rufen am morgigen Samstag verschiedene Organisationen und Firmen, die sich unter dem Namen »Klimaschutz-Kooperation« vereinigt haben, auf: Am 8.12.2007 sollen in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz um 20:00 Uhr für 5 Minuten alle Lichter ausgeschaltet werden. Die Aktion passt genau zur derzeitigen Umwelt- und Klimadebatte, ist aber keine neue Idee. Bereits in Sydney, Paris und San Fransisco wurde die Lichter ausgeknipst, um dadurch national und international zu mehr Klimaschutz aufzurufen. Der tatsächliche Effekt auf den CO2-Ausstoß dürfte natürlich gering sein, da aber mit BILD, Google und ProSieben wichtige Akteure der Medienlandschaft mitmachen, dürfte diese Aktion zu nicht wenigen Teilnehmern, auf jeden Fall aber zu viel Aufmerksamkeit führen. Pro 7 berichtet an diesem Abend live wie normalerweise hell angestrahlte Bauwerke plötzlich Dunkelheit getaucht werden.
Indes haben sich die Stromerzeuger skeptisch gezeigt und warnen vor einem deutschlandweiten Stromausfall, der natürlich nicht nur Glühbirnen, sondern sämtliche elektrische Geräte betreffen würde. Das Stromnetz müsse immer im Gleichgewicht bleiben. Wenn von einer auf die andere Sekunde weniger Strom verbraucht, gleichzeitig aber nicht weniger ins Stromnetz eingespeist wird, würde das automatische Sicherheitssystem dieser Überlastung des Netzes entgegen wirken – im Klartext, es wird großflächig der Strom abgedreht. Berechnungen zu Folge könnte es ab etwa 10 Millionen Teilnehmern kritisch werden. Als im Oktober 1 Millionen Menschen in San Fransisco das Licht ausgeknipsten, blieb jedoch das erwartete Chaos aus. Wie lange es dauern würde, einen flächendeckenden Stromausfall rückgängig zu machen, ist unklar – auch die Umweltschützer blieben dann vermutlich länger im Dunkeln als sie es ursprünglich geplant hatten.
Stephan Schurig
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