Bereits beim Buchstaben »Y« ist die Zählung der Bruchstücke des Kometen 73P/Schwassmann-Wachmann 3 angekommen, der sich der Erde wie der Sonne gleichermassen nähert: Manche der Fragmente sind in den letzten Tagen plötzlich heller geworden, andere vor den Augen der Beobachter weiter zerfallen. Das Bild oben, das M. Jäger und G. Rhemann in der Nacht vom 31.3. auf den 1.4. gelang, zeigt einen Teil der verwirrenden Kette großer; und kleiner Kometchen, im Bild ganz unten der Zustand eine Woche später. Die Gesamthelligkeit des grössten Brockens »C« ist nach weltweiten visuellen Schätzungen von rund 10,5m in der vierten Märzwoche auf etwa 9,5m am 10. April gestiegen – aber der Subkomet »B«, der noch Ende März bei 12,0m lag, wurde am 2. April plötzlich auf 11,0m geschätzt. Um den 7. April herum übertraf er mit etwa 9,3m sogar das Fragment C an Helligkeit, war allerdings visuell nach einem Bericht viel schwerer zu erkennen, nach einem anderen dagegen leichter als C zu sehen, und das sogar an lichtverschmutztem Himmel.
Doch mit dem Ausbruch dürfte es jetzt vorbei sein: Das Fragment B (im kleinen Bild von E. Guido & G. Sostero am 4. April erwischt) ist in den vergangenen Tagen weiter zerfallen – und erinnert nun frappant an den unglücklichen Kometen S/1999 S4 (LINEAR), der im Sommer 2000 in Sonnennähe völlig auseinanderbrach! Eine zentrale Kondensation oder Subtrümmer sind nicht mehr zu erkennen, und die Koma zieht sich immer mehr in die Länge (IAUC Electronic Telegram # 473 vom 12.4.2006): Genau diese »Lanzenform« hatte LINEAR in den letzten Zügen angenommen. Derweil erlebt auch »G« einen Ausbruch nach einer Spaltung (IAUC # 8701 vom 11.4.), die um den 6. März stattgefunden haben dürfte: Die visuellen Helligkeitsschätzungen schnellten vom 1. bis 10. April von 16. auf 12. Größe, und die Koma um die beiden(?) Bruchstücke nahm eine Art Hantelform an (Electronic Telegram # 464 vom 5.4.). »R« – zusammen mit P, Q und S (einem Bruchstück des extrem kleinen K) Ende März entdeckt (Electronic Telegram # 442+453 vom 25.+31.3.) – ist derweil kontinuierlich heller geworden und nach visuellen Schätzungen bei 14. Größe angekommen. M und N waren kurz zuvor in der Nähe von H gefunden worden (IAUC # 8692 vom 24.3.).
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