Von Veränderlichen Sternen und gelegentlichen Supernovae abgesehen präsentiert sich der Himmel jenseits des Sonnensystems, der Deep Sky, meist völlig statisch: Die wenigsten Prozesse laufen so schnell ab, dass sich in einem guten Jahrhundert Astrofotografie eine merkliche Veränderung zeigt. Der Astronom ist gezwungen, Zeitsequenzen aus dem Anblick verschiedener Himmelsobjekte zu rekonstruieren, was natürlich nur sehr grob gelingt. Umso größeres Aufsehen hat nun die bewegte Darstellung von fünf Herbig-Haro-Objekten gesorgt, kompliziert geformten Ausflüssen junger Sterne, die in das umgebende interstellare Medium rammen. Dreimal über 14 Jahre verteilt hatte die – 2009 ersetzte – Wide Field Planetary Camera 2 des Hubble Space Telescope detailreiche Aufnahmen der verwirbelten Gasmassen erstellt, aus denen nun mit spezieller Morphing-Software kurze Filmclips mit fließender Bewegung entstanden sind.
Damit sollte keineswegs nur die Öffentlichkeit unterhalten werden: Die Herbig-Haro-Forscher selbst haben in diesen Filmchen schon beim einfachen Anschauen zahlreiche Strömungsphänomene entdeckt, die ihnen auf den Standbildern immer entgangen waren. Dieselbe facettenreiche Physik tritt auch in anderen kosmischen Skalen auf, die sich nicht auf gleiche Weise direkt animieren lassen, etwa wenn Galaxienjets ins intergalaktische Medium strömen. Gewisse Parallelen zu Schockstrukturen bei Nuklearexplosionen sind Kollegen beim Betrachten der Filme ebenfalls aufgefallen – und auf nicht ganz so drastische Weise sollen sie nun im Labor gezielt nachgebildet werden: In der Omega Laser Facility im US-Bundesstaat New York werden Experimente vorbereitet, die realistische Herbig-Haro-Effekte in kleinem Maßstab nachbilden. Nötig ist das wohl: Bisherige Computersimulationen lieferten nämlich immer viel zu simple und weitgehend lineare Strömungen.
Daniel Fischer
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