Bei 88 Galaxien mit Rotverschiebungen zwischen 0,5 und 2,0 — die wir also 3 bis 9 Mrd. Jahre nach dem Urknall sehen — sind Gemini-Astronomen immer wieder auf eine Extra-Emission gestoßen, deren breites Maximum im Ruhesystem bei Wellenlängen zwischen 2µm und 5µm liegt. Viele in heutigen Galaxien mit starker Sternbildung bekannte Ursachen glauben sie ausschließen zu können, und am Ende bleibt für sie nur das kombinierte IR-Licht zahlreicher zirkumstellarer Staubscheiben um massereiche junge Sterne als Kandidat übrig. Solcherlei Scheiben sind aber — auch bei masseärmeren Sternen — die Vorgänger von Planetensystemen. Wenn sich der Zusammenhang des IR-Exzesses mit Sternscheiben erhärten ließe, dann würde sich ein Fenster in die Planetenentstehung zu einer Zeit der kosmischen Evolution öffnen, als auch unser Sonnensystem entstanden ist. Wir kennen zwar manche zirkumstellare Scheibe um junge Sterne der Milchstraße, die als modernes Analogon gilt — doch Chemie und Struktur des Kosmos könnten sich seit der Bildung unserer Planeten schon deutlich weiter entwickelt haben. Daniel Fischer
Die Veröffentlichung: arxiv.org/abs/0905.0910 |
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